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Entsetzen nach massivem Angriff Selenskyj schimpft über "Zynismus" der "Mistkerle im Kreml"

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Retter arbeiten am Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew, das während des russischen Angriffs schwer beschädigt wurde.

Retter arbeiten am Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus in Kiew, das während des russischen Angriffs schwer beschädigt wurde.

(Foto: REUTERS)

In der Ukraine sterben bei russischen Raketenangriffen Dutzende Menschen, in Kiew wird ein Kinderkrankenhaus getroffen. Moskau bestreitet einen gezielten Beschuss der Klinik. Ein Flugabwehrfehler habe die Schäden verursacht. Präsident Selenskyj weist die Behauptung zurück.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat russische Behauptungen zu einem Flugabwehrfehler bei einem getroffenen Kinderkrankenhaus in Kiew zurückgewiesen. "Was für ein Zynismus, den die Mistkerle im Kreml an den Tag legten, dass es angeblich die ukrainische Flugabwehr und kein gezielter Raketenschlag war", sagte der ukrainische Staatschef auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau.

Selenskyj dankte allen, die Videos ins Internet gestellt haben, "auf denen konkret zu sehen ist, dass es nicht nur ein Teil der einen oder anderen Rakete, sondern ein direkter Raketenschlag ist, mit dem viele Menschen getötet und verletzt wurden". Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium in einer Erklärung behauptet, dass eine vom Stadtrand abgefeuerte Flugabwehrrakete die Schäden verursacht habe. Kiew versuche auf diese Weise, vor dem am Dienstag anstehenden Gipfel der NATO-Staaten in Washington weitere Finanzhilfen bei den westlichen Verbündeten herauszuschlagen.

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Bei einem massiven russischen Luftangriff unter anderem auf die Hauptstadt Kiew wurde in der Dreimillionenstadt ein Kinderkrankenhaus stark beschädigt. In der Ukraine kamen 36 Menschen um, weitere 82 wurden verletzt, teilte das Innenministerium mit. Allein in der Hauptstadt Kiew seien dabei 20 Menschen getötet und 61 verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat das russische Militär 38 Raketen unterschiedlichen Typs auf Ziele in ukrainischen Städten abgefeuert. 30 davon habe die Flugabwehr abfangen können. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor von über 40 Raketen gesprochen, die auf die Städte Kiew, Dnipro, Krywyj Rih, Slowjansk und Kramatorsk abgefeuert worden seien.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Kiew drängt dabei wegen regelmäßiger russischer Raketen- und Drohnenangriffe auf die Bereitstellung von modernen westlichen Flugabwehrsystemen durch die Verbündeten.

Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP

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