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Reise zu Vereidigung von Milei Selenskyj sucht Verbündete in Lateinamerika

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Der neue argentinische Präsident Milei ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein entschlossener Unterstützer der Ukraine.

Der neue argentinische Präsident Milei ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein entschlossener Unterstützer der Ukraine.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Anlässlich des Amtsantritts des Rechtspopulisten Milei als neuer Präsident von Argentinien reist Selenskyj das erste Mal seit der russischen Invasion nach Südamerika. Der ukrainische Präsident nutzt den Termin, um bei Ländern des globalen Südens um Solidarität zu werben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat während seines Treffens mit Präsidenten südamerikanischer Staaten in Buenos Aires die Chancen eines Gipfeltreffens Ukraine-Lateinamerika ausgelotet. Das berichteten ukrainische Medien nach Selenskyjs Gesprächen mit den Präsidenten Paraguays, Ecuadors und Uruguays.

Selenskyj war zur Amtseinführung des neugewählten argentinischen Staatschefs Javier Milei nach Buenos Aires gereist. Es war das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf sein Land, dass der Regierungschef nach Südamerika reiste. Im Gegensatz zur linken Vorgängerregierung in Buenos Aires gilt Milei als entschlossener Unterstützer der Ukraine. Gleich nach seinem Wahlsieg vor drei Wochen hatten die beiden telefoniert. "Ich habe ihm für seine klare Haltung gedankt. Kein Abwägen zwischen Gut und Böse. Nur eine klare Unterstützung für die Ukraine. Das wird von den Ukrainern sehr wohl wahrgenommen und geschätzt", schrieb Selenskyj damals auf der Plattform X.

Mit seiner Reise nach Argentinien dürfte sich Selenskyj die Unterstützung von Ländern des sogenannten Globalen Südens sichern wollen. Viele von ihnen tun sich schwer, die harte Linie westlicher Industrienationen gegenüber Russland mitzutragen. So hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den russischen Überfall auf die Ukraine zwar kritisiert, mit deutlichen Worten gegenüber Moskau hält er sich aber zurück. Zuletzt warb er wiederholt für eine internationale Vermittlungsinitiative zur Beilegung des Krieges in der Ukraine, ohne bislang allerdings konkrete Vorschläge zu unterbreiten.

Friedensformel im Fokus der Gespräche

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Bei Mileis Amtseinführung hatte Selenskyj die Gelegenheit, mehrere konservative Regierungschefs aus der Region zu treffen, die ebenfalls auf der Seite der Ukraine stehen. Dazu zählen Uruguays Staatschef Lacalle Pou, der paraguayische Präsident Peña und Ecuadors Staatschef Daniel Noboa. Bei allen Unterredungen sei in erster Linie die sogenannte Friedensformel Kiews für ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erörtert worden. Dieser Plan sieht unter anderem den sofortigen Abzug aller russischer Truppen aus allen besetzten Gebieten, einschließlich der Krim, vor. Auch eine juristische Verantwortung der russischen Politiker und Militärs für den Angriffskrieg gehört zu dem ukrainischen Friedensplan.

"Ich hoffe, so viele lateinamerikanische Länder wie möglich bei den nächsten Gesprächen über die Friedensformel im Januar 2024 in der Schweiz zu sehen", schrieb Selenskyj auf X. "Die Unterstützung und die starke gemeinsame Stimme der lateinamerikanischen Länder, die dem ukrainischen Volk in seinem Kampf für Freiheit und Demokratie zur Seite stehen, ist für uns sehr wichtig."

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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