Politik

Ukraine zeichnet rote LinieSelenskyj trifft Trump in Florida früher als geplant

28.12.2025, 06:48 Uhr
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Es gebe Kompromissvorschläge für die offenen Gebietsfragen, sagt Selenskyj. Der Punkt gehöre zu den kritischsten überhaupt auf dem Weg zu einer Einigung. (Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Eine Einigung der Kriegsparteien ist bei dem Treffen der Staatschefs der Ukraine und USA in Florida nicht zu erwarten. Doch geht es dort für die Ukraine um alles. Vorab macht der ukrainische Präsident Selenskyj klar, was für ihn überhaupt nicht geht.

Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida an diesem Sonntag über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs wird zeitlich etwas vorgezogen. Das bilaterale Gespräch ist nun für 13 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) angesetzt und damit zwei Stunden früher als bislang geplant, wie das Weiße Haus mitteilte. Ein Grund wurde nicht genannt. Zeitverschiebungen per se sind erst einmal nichts Ungewöhnliches im Terminkalender des US-Präsidenten.

Vertreter Moskaus sind aber nicht dabei, weshalb eine Einigung der Kriegsparteien heute nicht zu erwarten ist. Vielmehr will Selenskyj Trump erneut klarmachen, dass für Kiew eine Kapitulation und ein Diktatfrieden mit Moskau nicht infrage kommen. Die USA sehen sich in dem Konflikt als Vermittler. Die Ukraine verteidigt sich seit fast vier Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

"Natürlich gibt es rote Linien für die Ukraine und das ukrainische Volk", sagte Selenskyj in einer Mitteilung in seinem Telegram-Kanal vor dem Treffen in Florida. Der Ukrainer hatte etwa die auch von Trump geforderten Abtretungen jener Teile im Gebiet Donezk, die Russland bisher nicht kontrolliert, stets kategorisch abgelehnt. Es gebe Kompromissvorschläge für die offenen Gebietsfragen, sagte Selenskyj. Der Punkt gehört zu den kritischsten überhaupt auf dem Weg zu einer Einigung.

Trump hält sich derzeit in seiner luxuriösen Residenz Mar-a-Lago in Palm Beam im US-Bundesstaat Florida auf. In dem Privatclub hatte er in der Vergangenheit immer wieder hochrangige Politiker empfangen. Laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen ukrainischen Senders Suspilne traf Selenskyj am Samstagabend (Ortszeit) bereits in den USA ein.

Nach dem Treffen mit Präsident Trump will Selenskyj das Gespräch mit weiteren westlichen Verbündeten der Ukraine fortsetzen. "Wir brauchen sowohl an der Front als auch in der Diplomatie eine starke Position, damit (Kremlchef Wladimir) Putin nicht manipulieren und ein echtes und gerechtes Ende des Krieges verhindern kann", schrieb der ukrainische Präsident bei Telegram. Elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von EU und Nato hatten Selenskyj vor seinem Treffen mit Trump bei einer Telefonschalte den Rücken gestärkt.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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