Notfalls bleibt das Grab leer Shani Louks Mutter wartet noch immer auf Leichnam
05.04.2024, 21:49 Uhr Artikel anhören
Das israelische Außenministerium bestätigte im Oktober den Tod Shani Louks.
(Foto: Ricarda Louk)
Die Familie des deutsch-israelischen Hamas-Opfers Shani Louk kommt nicht zur Ruhe. Durch DNA-Vergleiche mit Knochenüberresten steht zwar fest, dass die junge Frau am 7. Oktober im Süden Israels gestorben sein muss. Doch ihre Leiche bleibt verschollen. Noch gibt es keine Beerdigung.
Ein halbes Jahr nach dem Terrorangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel wartet die Familie der Deutsch-Israelin Shani Louk weiter auf den Leichnam der jungen Frau. Die sterblichen Überreste ihrer Tochter seien noch immer im Gazastreifen, sagte Louks Mutter dem WDR.
"Sie gilt immer noch als Geisel. Ihr Körper wird immer noch dort festgehalten", erklärte Ricarda Louk in einem Interview. Ihre Angehörigen hätten nach der Nachricht der israelischen Streitkräfte vom Tod der jungen Frau eine Trauerfeier abgehalten, eine Beerdigung habe es aber bis heute nicht gegeben.
"Wir warten immer noch darauf, den Körper doch noch zurückzubekommen. Wir werden ein Jahr abwarten, bis zum 7. Oktober. Wenn der Körper zurückkommt, dann werden wir noch ein richtiges Begräbnis machen, wenn nicht, werden wir wahrscheinlich ein leeres Grab aufstellen", so Louk weiter.
Shani Louks Freund Orion noch in Geiselhaft
Derweil hoffe sie auch weiter darauf, dass Shani Louks Freund Orion lebendig aus der Geiselhaft der Hamas freikomme. Diesen habe ihre Tochter ihr eigentlich noch im Oktober vorstellen wollen, doch dann kam es zu dem Massaker.
Louk wollte in der Nacht zum 7. Oktober wie Tausende andere junge Menschen beim Supernova-Festival im Süden Israels feiern und tanzen. Doch das Fest endete in dem Hamas-Blutbad. Mehrere Hundert Menschen wurden alleine auf der Party in der Negev-Wüste getötet - insgesamt brachten die Terroristen mehr als 1200 Menschen um.
Die Familie Louk geht davon aus, dass die Leiche der 22-Jährigen in den Gazastreifen verschleppt wurde. Von ihrem Tod ist die Familie überzeugt, weil Splitter eines lebensnotwendigen Schädelknochens gefunden wurden, mit denen eine DNA-Probe gemacht wurde. Das israelische Außenministerium bestätigte im Oktober den Tod der Frau mit deutscher und israelischer Staatsbürgerschaft im Onlinedienst X. "Shani, die von einem Musikfestival entführt und von Hamas-Terroristen gefoltert und im Gazastreifen herumgeführt wurde, erlebte unvorstellbare Schrecken", hieß es. Israels Präsident Isaac Herzog sprach der Familie sein Beileid aus.
Quelle: ntv.de, lve/dpa