Für Anschläge bereitgehalten Mutmaßlicher IS-Schläfer in Esslingen gefasst
20.06.2024, 14:18 Uhr Artikel anhören
Die Sicherheitskräfte schlugen in Esslingen zu.
(Foto: Jens Büttner/dpa/Symbolbild)
Die Bedrohung durch islamistische Terroranschläge ist in Deutschland hoch wie lange nicht. Nun setzen die Sicherheitskräfte einen mutmaßlichen IS-Terroristen fest, der im Irak gekämpft haben soll. Innenministerin Faeser zeigt sich zufrieden.
Die deutschen Sicherheitsbehörden haben inmitten der Fußball-EM einen mutmaßlichen IS-Kämpfer festgenommen, der sich zu Anschlägen bereitgehalten haben soll. Der Zugriff auf den irakischen Staatsangehörigen erfolgte in Esslingen am Neckar von Beamten des Bundeskriminalamts und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg sowie der örtlichen Polizei, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Der Mann ist mutmaßliches Mitglied der radikal-islamistischen Organisation Islamischer Staat (IS).
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, die Festnahme "belegt erneut, wie stark wir die islamistische Szene im Visier haben". Die Sicherheitsbehörden seien "äußerst wachsam, verfolgen jeden Hinweis und schlagen hart zu, um unser Land gegen islamistische Bedrohungen zu schützen", betonte die SPD-Politikerin.
Der Festgenommene soll sich nach Erkenntnissen des Generalbundesanwalts spätestens im Mai 2016 im Irak dem IS angeschlossen und in der Folge als Kämpfer agiert haben. Damals war er noch keine 20 Jahre alt. Die Sicherheitsbehörden hatten den Mann bereits seit einigen Monaten auf dem Schirm. Er hielt sich demnach seit seiner Einreise nach Deutschland im Oktober 2022 für die Begehung von Anschlägen im Auftrag des IS bereit. Einem Bericht des SWR zufolge soll der Mann dabei aber "weder eine konkrete Anschlagsplanung noch ein bestimmtes Ziel gehabt haben".
Der Mann sei am Mittwoch dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt worden und sitze seitdem in Untersuchungshaft, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Er sei der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland "dringend verdächtig".
Quelle: ntv.de, ghö/rts/dpa