Politik

Klinik-Landschaft in Deutschland So weit ist es bis zum nächsten Krankenhaus

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Entscheidende Minuten: In einigen Regionen Deutschlands dauert die Fahrt ins nächstgelegene Krankenhaus im Schnitt länger als eine halbe Stunde.

Entscheidende Minuten: In einigen Regionen Deutschlands dauert die Fahrt ins nächstgelegene Krankenhaus im Schnitt länger als eine halbe Stunde.

(Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE)

Die große Krankenhausreform kommt, der Verband der Klinikbetreiber fürchtet Einschnitte bei der Versorgung in der Fläche. Wie gut ist Deutschland bisher ausgestattet? Eine Karte zeigt die Lage in der deutschen Klinik-Landschaft.

Mit Blick auf die beschlossene Krankenhausreform geht der Dachverband der Klinikbetreiber davon aus, dass in den kommenden Jahren zahlreiche kleinere Kliniken schließen müssen. Dadurch könnte sich die Versorgungssituation insbesondere in den strukturschwächeren Regionen verändern.

"Wir rechnen damit, dass jedes vierte oder fünfte Krankenhaus die nächsten fünf bis sieben Jahre nicht überleben wird", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß im ZDF-"Morgenmagazin". "Das ist auch unsere größte Sorge, dass in den kommenden Jahren, bevor die Reform überhaupt wirken kann, viele kleine Krankenhäuser gerade im ländlichen Raum wegfallen werden."

GesundheitErreichbarkeit von Krankenhäusern

Man sei nicht grundsätzlich gegen die Inhalte der von Bund und Ländern vereinbarten Reform, sagte Gaß. "Was uns wirklich enttäuscht hat ist: Der Weg, der dorthin führen soll, ist im Prinzip nicht geordnet. Wir rechnen mit einem weiterhin kalten Strukturwandel."

Zu Wochenbeginn hatten Bund und Länder sich nach langem Ringen auf Grundzüge der Krankenhausreform geeinigt. Unter anderem soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden, um Krankenhäuser von dem finanziellen Druck zu lösen, möglichst viele Fälle abzurechnen. Sie sollen künftig einen großen Anteil der Vergütung schon für das Vorhalten von Leistungsangeboten bekommen.

Mehr zum Thema

Leistungsgruppen sollen einheitliche Qualitätsvorgaben etwa bei der Ausstattung, bei Personal und Behandlungserfahrungen absichern. Dem Konzept stimmten 14 der 16 Bundesländer zu. Bayerns Landesgesundheitsminister Klaus Holetschek stimmte für den Freistaat mit Nein, Schleswig-Holstein enthielt sich. Über den Sommer soll jetzt ein Gesetzentwurf erarbeitet werden. In Kraft treten soll die Reform dann Anfang 2024.

CSU-Politiker Holetschek kritisierte die Reformpläne: Gerade die Auswirkungen auf Kliniken in ländlichen Gebieten seien noch unklar. "Es sind noch so viele Fragen offen, die jetzt in das Gesetzgebungsverfahren verschoben wurden", sagte er im Bayerischen Rundfunk. "Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten vorher noch einiges klären können."

Quelle: ntv.de, mmo/lst/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen