Politik

Nach Ultimatum an Regierung Soldat nach Drohvideo in München festgenommen

Die Polizei ist mit großem Aufgebot auf dem Münchner Odeonsplatz.

Die Polizei ist mit großem Aufgebot auf dem Münchner Odeonsplatz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Bundeswehrsoldat, der in einem Drohvideo ein Ende der staatlichen Corona-Maßnahmen verlangt, wird in München festgenommen. Er will dort nach eigener Aussage Proteste schützen, ergibt sich den Polizisten allerdings ohne Widerstand. Von Protesten ist derweil nichts zu sehen.

Der Bundeswehrsoldat, der in sozialen Medien ein Video mit Drohungen an die Bundesregierung veröffentlicht hat, ist in München festgenommen worden. Die Polizeidirektion Oberbayern Süd bestätigte eine entsprechende Anfrage der "Bild"-Zeitung. In einer kurzen Pressemitteilung bestätigt die Polizei die Festnahme eines Bundeswehrsoldaten. Er wollte dort mit vermeintlichen Mitstreitern gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht für Bundeswehrsoldaten demonstrieren und andere Protestler schützen. Das hatte er vorab in einem weiteren Video angekündigt.

Der junge Mann, der sich selbst als Oberfeldwebel Oberauer aus der Kaserne in Bad Reichenhall zu erkennen gab, hatte in der Nacht zu Donnerstag ein Video veröffentlicht, in dem er die Bundesregierung aufforderte, alle Anti-Corona-Maßnahmen sofort zu beenden. Auch die mögliche Impfpflicht für die deutsche Bevölkerung dürfe nicht eingeführt werden. Zunächst setzte er der Bundesregierung eine Frist bis 16 Uhr, auf seine Forderungen einzugehen. Bis dahin seien er und ein weiterer Verbündeter gesprächsbereit.

Nachdem das Ultimatum verstrichen war, wandte er sich in einem weiteren Video an die Öffentlichkeit und forderte darin Polizisten und Soldaten auf, Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zu schützen. Zudem gab er bekannt, um 19 Uhr auf dem Münchner Odeonsplatz zu sein, um dortige Proteste zu schützen. Diese als "Spaziergänge" verniedlichten, oft unangemeldeten Proteste hatte die Stadt München zuvor untersagt.

Auf dem Odeonsplatz erfolgte gegen 19 Uhr offenbar der Zugriff durch Uniformierte. Soweit es auf Videos zu erkennen ist, lässt sich der Soldat ohne Widerstand abführen. Von einer größeren Gruppe Protestierender ist derweil nichts zu sehen.

Quelle: ntv.de, als

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