Politik

Verzögerte Maskenbestellung Spahn gibt sich selbstkritisch

Ist nach eigenem Bekunden nicht nachtragend: Jens Spahn.

Ist nach eigenem Bekunden nicht nachtragend: Jens Spahn.

(Foto: dpa)

Im April sagt Gesundheitsminister Spahn im Bundestag, die Deutschen müssten einander in den kommenden Pandemie-Monaten viel verzeihen. Mehr als ein halbes Jahr später bittet der CDU-Politiker selbst um Verständnis. Die Bundesregierung habe es versäumt, frühzeitig Masken zu beordern.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zeigt sich zum Jahresende selbstkritisch. Auf die Frage, für welche Fehler er 2020 um Verzeihung bitten müsse, sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit": "Wir hätten als Bundesregierung früher beginnen sollen, Masken zu besorgen. Und ich hätte das als Gesundheitsminister früher anstoßen sollen." Eine Pflegekraft, der im Frühjahr FFP2-Masken fehlten, könne er nur um Verständnis bitten.

Auch mit Blick auf seine eigenen Mitarbeiter räumt der Minister Schwächen ein: "Wenn ich es im Nachhinein betrachte, gab es beispielsweise im März und April ein oder zwei extrem angespannte Situationen im Ministerium, in denen ich fairer zu Kolleginnen und Kollegen hätte sein können." Umgekehrt zeigte sich Spahn großzügig: "Ich bin nicht nachtragend." Er fügte hinzu: "Unverzeihlich sind für mich nur Ereignisse, bei denen Vertrauen zutiefst missbraucht wurde. Das geschieht höchstens im Privaten."

Im April hatte Jens Spahn im Bundestag mit Bezug auf die Pandemie gesagt, die Deutschen würden einander in den kommenden Monaten viel verzeihen müssen. Bei dem Satz gehe es ihm vor allem um eine Haltung, sagte der Christdemokrat nun im Interview mit der "Zeit". Man sollte nicht unerbittlich sein gegenüber denjenigen, "die in der Rückschau mal falschgelegen haben im Stress der Pandemie - ob im Persönlichen, Privaten oder Politischen". Unerbittlichkeit stehe dem Zusammenhalt und dem Fortschritt im Weg. "Es bremst uns aus, lässt uns versteinern."

Quelle: ntv.de, fzö/AFP

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