Land will Ukraine Panzer liefern Spanische Leoparden aktuell nicht zu gebrauchen
26.01.2023, 19:35 Uhr
Die Regierung in Madrid muss sich erst einen Überblick über ihre Panzer-Bestände und deren Zustand verschaffen.
In drei Monaten will Deutschland die ersten modernen Leopard-Panzer vom Typ 2A6 an die Ukraine liefern. Auch Spanien kündigt an, Modelle nach Osteuropa zu senden. Infrage kommen dafür aber nur längst stillgelegte, ältere 2A4-Panzer. Deren Zustand ist wohl desolat.
Die Leopard-Panzer, die Spanien an die Ukraine liefern möchte, müssen zunächst instandgesetzt werden. "Wir haben bereits die Industrie kontaktiert, da es in Saragossa eine Reihe von Leopard-2A4 gibt, die seit Langem stillgelegt sind", erklärte Verteidigungsministerin Margarita Robles vor Journalisten in Madrid. Man müsse "prüfen, welche davon in Betrieb genommen werden können, um die Lieferung zu planen".
Nach der Entscheidung der Bundesregierung hatte sich Spanien ebenfalls zur Lieferung von Leopard-Panzern in die Ukraine bereit erklärt. Eine genaue Zahl nannte die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez allerdings noch nicht. Das müsse man mit den Verbündeten besprechen, sagte Robles.
Spanien verfügt insgesamt über 108 Leopard-Panzer vom Typ 2A4, die alle 1995 gebraucht aus Deutschland zunächst auf Mietbasis übernommen worden waren. 2006 ging dann das Eigentum für gut 15 Millionen Euro an Spanien über. 55 dieser Panzer sind noch in den beiden spanischen Nordafrika-Exklaven Ceuta und Melilla im Einsatz. In Saragossa sind die restlichen 53. Robles hatte im vorigen Sommer wissen lassen, die 2A4 in Saragossa seien in "einem absolut desolaten Zustand" und überhaupt nicht einsatzfähig.
2A4-Modelle eher für das zweite Hilfs-Bataillon angedacht
Deutschland schickt der Ukraine laut Angaben der Bundesregierung 14 Leopard-2-Panzer vom moderneren Typ 2A6 aus Bundeswehrbeständen - also eine Kompanie. Die ersten von ihnen sollen in drei Monaten in Osteuropa sein.
Insgesamt wollen europäische Partner nach Angaben des Verteidigungsministeriums "rasch" zwei Panzerbataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenstellen. Das erste davon laut Minister Boris Pistorius mit möglichst neuwertigen und schnell einsatzfähigen Modellen. Für das zweite Bataillon, dessen Zusammenstellung wohl etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, sind Leopard 2A4 angedacht.
Deutschland wird Partnerländern, die zügig Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern, laut Bundesregierung entsprechende Genehmigungen zur Weitergabe erteilen. Pistorius hatte zuvor angekündigt, neben Spanien auch mit Polen, Kanada, Portugal und Norwegen zu sprechen.
Quelle: ntv.de, rog/dpa