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2.406.600.000.000 Euro Staatsschulden erreichen neues Rekordniveau

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Die deutschen Schulden steigen und steigen.

Die deutschen Schulden steigen und steigen.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Deutschlands Schuldenberg wächst immer weiter. Allein die Schulden des Bundes steigen von Januar bis März um 2,4 Prozent auf 1659,6 Milliarden Euro. Aber auch einige Bundesländer rutschen immer mehr ins Minus.

Die Schulden des deutschen Staates sind im ersten Quartal wegen der hohen Finanzierungskosten im Kampf gegen die Energiekrise auf ein Rekordniveau gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen zusammen mit 2406,6 Milliarden Euro in der Kreide. Das sind 38,9 Milliarden Euro oder 1,6 Prozent mehr als Ende 2022, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Berücksichtigt werden in dieser Statistik nur Verbindlichkeiten gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich, also etwa private Unternehmen im In- und Ausland.

Die Schulden des Bundes allein stiegen von Januar bis März um 2,4 Prozent auf 1659,6 Milliarden Euro. "Dies lag vor allem am erhöhten Finanzierungsbedarf infolge der aktuellen Energiekrise im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine", betonten die Statistiker. So hat die Regierung bis zu 200 Milliarden Euro für Strom- und Gaspreisbremse sowie die Stabilisierung von Versorgern bis Frühjahr 2024 reserviert.

Der Anstieg geht überwiegend auf Extrahaushalte (Sondervermögen) zurück. Den größten Anteil daran hat der im November 2022 neu gegründete Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) Energie, dessen Verschuldung um 22,2 Milliarden Euro auf 52,4 Milliarden Euro - ein Plus von 73,3 Prozent. Die Verschuldung des WSF Corona stieg um 1,2 Prozent auf 53,0 Milliarden. Erstmals wies auch der Extrahaushalt Bundeswehr Verbindlichkeiten auf, und zwar von 802 Millionen Euro.

Wichtig ist auch, wie sich die Staatsschuldenquote, also das Verhältnis zwischen Schulden und Bruttoinlandsprodukt, entwickelt. Laut Bundesbank ist sie bereits 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozentpunkte gefallen, lag damit bei 66,4 Prozent. Nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums könnte sie 2023 um 0,1 weitere Prozentpunkte abnehmen, 2024 sogar auf 65,4 Prozent fallen.

Die Länder waren am Ende des ersten Quartals mit 604,1 Milliarden Euro verschuldet. Das waren 0,5 Prozent weniger als am Jahresende 2022. Die stärksten Rückgänge wurden für Bayern (minus 16,8 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (minus 8,2 Prozent) und Baden-Württemberg (minus 5,0 Prozent) ermittelt. "In allen drei Ländern ergaben sich die Rückgänge aus einer niedrigeren Emission von Wertpapieren", hieß es.

Dagegen stiegen die Schulden am stärksten in Sachsen (plus 8,6 Prozent), Brandenburg (plus 7,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (plus 2,7 Prozent). Entgegen der Entwicklung bei den Ländern nahm die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände zu. Hier gab es einen Zuwachs von 1,9 Prozent auf 142,8 Milliarden Euro. Die Sozialversicherung meldete Verbindlichkeiten von 36,1 Millionen Euro, ein Rückgang von 0,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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