Politik

Angst vor Autoanschlägen Stadt Köln sichert Domplatte mit Steinklötzen

Die Steine sind Teile kleiner Türmchen des Kölner Doms, die aus konservatorischen Gründen ausgebaut wurden.

Die Steine sind Teile kleiner Türmchen des Kölner Doms, die aus konservatorischen Gründen ausgebaut wurden.

(Foto: dpa)

Die Stadt Köln verbessert das Sicherheitskonzept, um ein ähnliches Terrorszenario wie bei den Anschlägen in Barcelonas Fußgängerzone zu verhindern. Dazu stellt sie rund um den Dom Steinpoller auf - die alle aus ehemaligen Bausteinen der Kathedrale bestehen.

Der Kölner Dom ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern liegt auch in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und zum Beginn der Fußgängerzone. Um sich vor Anschlägen mit Autos wie auf Barcelonas Flaniermeile Las Ramblas zu schützen, haben die Polizei und die Stadt Köln rund um den Domplatz Steinklötze errichtet, die eine mögliche Zufahrt blockieren.

Der Kölner Dom ist ein beliebtes Touristenziel.

Der Kölner Dom ist ein beliebtes Touristenziel.

(Foto: dpa)

Die tonnenschweren Barrikaden bestehen allesamt aus ausrangierten Bestandteilen der Kathedrale. "So schützt der Dom gewissermaßen selbst seine Besucher", sagte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob.

Um dem Lieferverkehr und bei Bedarf auch Rettungsfahrzeugen noch eine Durchfahrt zu gewähren, soll zusätzlich ein Polizeifahrzeug als mobile Sperre eingesetzt werden. Bereits vorhandene Poller am Hauptbahnhof sollen nun überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden.

Die Verfeinerung des Sicherheitskonzepts ist eine direkte Konsequenz aus Terroranschlägen mit 15 Toten in Spanien in der vergangenen Woche. Bei den Anschlägen wurden zahlreiche Passanten von einem Kleintransporter überfahren, der ungehindert in die Fußgängerzone rasen konnte. Bei ersten Verhören hatten die überlebenden Terrorverdächtigen ausgesagt, es eigentlich auf die berühmte Basilika Sagrada Familia und andere Wahrzeichen in Barcelona abgesehen zu haben.

Deutsche Kirchen im Fokus des IS?

Auch deutsche Kirchen könnten mögliche Anschlagsziele darstellen, wie etwa die Frauenkirche in Dresden. In einem Propagandamagazin der Terrormiliz Islamischer Staat wird allgemein zu Brandanschlägen auf Tankstellen, Krankenhäuser, Bars, Tanzclubs, Schulen, Universitäten und eben auch Kirchen aufgerufen. Unter einem Bild der Frauenkirche heißt es: "Die Frauenkirche in Dresden - ein beliebter Versammlungsort der Kreuzzügler, der darauf wartet, niedergebrannt zu werden".

Die ausdrückliche Nennung der Dresdner Frauenkirche sorgte zuletzt für eine lebhafte Debatte. Eine erhöhte Bedrohungslage sieht die Polizei der Stadt allerdings nicht. "Natürlich wird auch die Frauenkirche schon seit Längerem aufgrund ihrer öffentlichen Bedeutung verstärkt beobachtet", sagte Thomas Geithner, Sprecher der Polizeidirektion Dresden.

Der Bericht in der deutschen Ausgabe des IS-Magazins sei seit Juli bekannt, fügte Geithner hinzu. In dem fraglichen Beitrag werden unter anderem auch Tipps zum Bau von Molotowcocktails und zur Herstellung von Napalm gegeben. Der Artikel in dem "Propagandablättchen" stelle für die Polizei aber keine konkrete Bedrohung dar, betonte der Sprecher, da er sehr allgemein gehalten sei. "Das Bild der Frauenkirche ist für uns eher als Symbolbild zu verstehen."

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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