"Ich war etwas blind" Steinbrück: Kanzlerkandidatur war "Fehler"
06.03.2015, 14:54 UhrDie Wahlniederlage von 2013 nagt noch immer an Peer Steinbrück. Der SPD-Politiker nennt seine Kanzlerkandidatur einen "Fehler". Er habe unter anderem die politische Stimmung in Deutschland falsch eingeschätzt, sagt der 68-Jährige.
Peer Steinbrück bereut seine Kanzlerkandidatur für die SPD. "Die Kanzlerkandidatur war ein Fehler, und zwar meiner. Ich glaube, dass ich einer ausgeprägten Selbsttäuschung unterlag", sagte der frühere Bundesfinanzminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident dem "Spiegel". Steinbrück hatte 2013 die Bundestagswahl gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel haushoch verloren.
Er habe sich gleich auf mehreren Feldern vertan - was seine Chancen im Duell gegen die CDU-Chefin angehe, die Einschätzung der politischen Stimmung im Land sowie "in der Frage, wie ich als nicht unbedingter Messdiener parteipolitischer Wahrheiten zusammen mit meiner Partei einen solchen Wahlkampf erfolgreich gestalten kann". Steinbrück: "Ich war etwas blind."
Aber nicht er allein, auch die SPD habe 2013 strategische Fehler gemacht. Steinbrück fordert von seiner Partei eine Auseinandersetzung mit den Wahlniederlagen von 2009 und 2013. Er zeigte sich aber skeptisch, ob es dazu kommt. "Ich fürchte, dass sie ohne Aufarbeitung beider Niederlagen, 2009 und 2013, in die Wahl von 2017 gehen könnte."
Kürzlich hatte Steinbrück bestätigt, dass er mit anderen westlichen Experten die Ukraine beim Wiederaufbau beraten wird. Der 68-Jährige stellt in der kommenden Woche ein neues Buch vor.
Quelle: ntv.de, wne/dpa