Politik

Außenminister berichtet vom Terror Steinmeier blieb, um Panik zu verhindern

Bundesaußenminister Steinmeier sitzt an der linken Seite des französischen Präsidenten Hollande während des Länderspiels am Abend der Terroranschläge in Paris.

Bundesaußenminister Steinmeier sitzt an der linken Seite des französischen Präsidenten Hollande während des Länderspiels am Abend der Terroranschläge in Paris.

(Foto: imago/MiS)

Während die anderen Zuschauer noch denken, es sei nur ein Feuerwerkskörper explodiert, sind Frankreichs Präsident Hollande und Außenminister Steinmeier schon über die Terroranschläge informiert. Der Minister erzählt von der Situation im Stadion.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat beim Fußball-Länderspiel in Paris trotz der Terroranschläge auf der Tribüne ausgeharrt, um eine Panik zu vermeiden. Frankreichs Präsident François Hollande hatte nach den ersten Informationen das Stadion nach der Halbzeitpause verlassen. Er selbst sei aber auf Bitten der Sicherheitsbeamten geblieben, sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag".

Bei den im Stadion deutlich vernehmbaren Detonationen habe er zunächst an Feuerwerkskörper von unverantwortlichen Fans gedacht, sagte Steinmeier. Als die ersten Nachrichten darüber kamen, was geschehen war, sei das ein Schock gewesen. Keiner habe gewusst, "wie der Abend zu Ende geht".

Ehrentribüne durfte nicht plötzlich leer sein

Während Hollande die Tribüne verließ, um sich zum Krisenstab zu begeben, blieb Steinmeier sitzen. "Uns haben die französischen Sicherheitsleute gefragt, ob sie uns trotz der gefährlichen Lage bitten dürfen, sitzen zu bleiben. Sie wollten verhindern, dass dort Hektik oder gar Panik ausbricht, wenn den Zuschauern auffällt, dass die Ehrentribüne auf einmal leer ist. So haben wir wieder unsere Plätze eingenommen und 45 Minuten lang so getan, als interessierte uns das Fußballspiel", sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag".

Kurz vor Spielende habe man den Außenminister dann hinter die Tribüne gebeten. Von dort aus gelangte er mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage und wurde zum Flughafen gebracht, um zu den Syrienverhandlungen in Wien zu fliegen. Er habe größten Respekt vor der französischen Polizei, die ruhig blieb, während sie das Stadion räumte und eine Massenpanik verhinderte, sagte Steinmeier.

Bei den Terroranschlägen am 13. November in Paris kamen mindestens 130 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

Quelle: ntv.de, ahe/dpa

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