"An Zynismus kaum zu überbieten" Steinmeier verurteilt Terror in Saudi-Arabien
05.07.2016, 11:34 Uhr
Der Anschlag in Medina.
(Foto: AP)
Drei Selbstmordanschläge erschüttern Saudi-Arabien kurz vor dem Ende des Ramadan - einer passiert vor der Propheten-Moschee in der heiligen Stadt Medina. Das zeige einmal mehr, dass Terroristen vor gar nichts Halt machen, warnt der Bundesaußenminister.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Anschläge in Saudi-Arabien scharf verurteilt. Die Attacken zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan seien "an Zynismus kaum zu überbieten", erklärte Steinmeier. "Denn sie zeigen einmal mehr, dass die Terroristen vor nichts, aber auch gar nichts Halt machen, um Schrecken zu verbreiten und ihr Unheil zu treiben."
An drei Orten in Saudi-Arabien hatten sich Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und dabei mehrere Menschen getötet. Nach Angaben des Innenministeriums starben vier Polizisten, als ein Attentäter am Montagabend vor der Propheten-Moschee in der heiligen Stadt Medina einen Sprengstoffgürtel zündete. Fast zeitgleich habe es in Katif einen ähnlichen Anschlag mit drei Toten gegeben.
Bereits in der Nacht zuvor hatte sich ein Attentäter in Dschidda in die Luft gesprengt. Dieser ist laut Innenministerium inzwischen als ein Pakistaner identifiziert worden, der seit zwölf Jahren Dschidda lebte.
Solidarität mit "Muslimen weltweit"
"Unsere Gedanken sind bei all jenen, die in diesen Stunden um ihre Liebsten trauern und bei allen Muslimen weltweit, von denen viele heute das Ende des Ramadan feierlich begehen", erklärte Steinmeier. "Wir können nur hoffen, dass junge Menschen, die, warum auch immer, mit IS oder anderen Terrororganisationen sympathisieren, erkennen, dass keine Religion solch grauenvolle Taten rechtfertigen kann."
Saudi-Arabien ist in den vergangenen Jahren immer wieder zum Schauplatz von Anschlägen radikalislamischer Gruppierungen geworden. Eine Serie von Selbstmordattentaten in so kurzer Abfolge ist aber ungewöhnlich. Sie ereigneten sich zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan, wenn in dem Königreich Millionen Menschen auf die Straßen und in die Moscheen strömen. Zu den Attentaten bekannte sich zunächst niemand.
Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa