Politik

Lindner greift die CDU an Suding will FDP-Spitze verstärken

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Katja Suding holte bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 7,4 Prozent für die FDP. Ihr Platz im Bundesvorstand ist damit wohl gesichert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Ton für den kommenden Bundesparteitag ist gesetzt. Die Partei will sich weiter verjüngen und arbeitet an ihrer Eigenständigkeit: Parteichef Lindner lässt kaum etwas Gutes an der Kanzlerin.

Die Hamburger FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Katja Suding drängt in die Spitze der Bundespartei. Auf dem Parteitag der FDP in Berlin, der am Freitag beginnt, will die 39-Jährige eine von drei Stellvertretern des Vorsitzenden Christian Lindner werden. Sie rechne sich gute Chancen aus, sagt Suding. Sie will sich vor allem in der Bildungs- und Familienpolitik engagieren. So müsse zum Beispiel auch die FDP erkennen, dass es inzwischen verschiedene Formen der Familie gebe. "Darum sollte das Ehegattensplitting in ein Familiensplitting umgewandelt werden."

In der Bildungspolitik fordert sie Geld vom Bund für finanzschwache Länder. "Die Länder werden wirklich gute Bildung nicht allein finanzieren können." Es sei verhängnisvoll, "wenn die Schüler in Bundesländern wie Bremen, die mit großen finanzpolitischen Problemen kämpfen, abgehängt werden, weil nicht genug Geld für die Bildung da ist", warnte Suding. "Das können wir uns nicht leisten." Wichtig sei ihr, die Chancengerechtigkeit in der Bildung zu fördern. "Die Herkunft aus dem Elternhaus bestimmt leider weiterhin stark den späteren Bildungserfolg." Darum müsse die frühkindliche Bildung viel besser werden.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki sieht seine Partei nach dem Wahlerfolg in Bremen auf einem guten Weg aus der Krise. "Aber wir sind noch nicht aus dem Keller", sagte er den "Lübecker Nachrichten". "Das wird sich erst 2016 bei den drei Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt zeigen." Zugleich kündigte er an, die FDP in den schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampf 2017 führen zu wollen.

Auch Parteichef Lindner sagte, die FDP sei nach ihrem Scheitern bei der Bundestagswahl noch nicht über den Berg, sondern "noch im Vorgebirge". Trotz der Niederlagen hätten die Freidemokraten ihre Überzeugungen aber nicht Populismus oder Zeitgeist geopfert, sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Umso mehr bleiben wir nach ersten Erfolgen auf dem Teppich."

Scharf kritisierte er den früheren Koalitionspartner CDU, der "innenpolitisch inzwischen leider völlig blutleer" sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel liefere nur in der Außenpolitik gute Arbeit. In der Innenpolitik sei seit 2005 kaum gestalterischer Anspruch zu erkennen. "Sie lebt nur von der Reformdividende ihres Vorgängers Gerhard Schröder und seiner Agenda 2010."

Quelle: ntv.de, che/dpa

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