Politik

Nach nordkoreanischem Test Südkorea und USA feuern Raketensalve ab

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Vier Boden-Boden-Raketen wurden in das Meer vor der koreanischen Ostküste abgeschossen.

(Foto: dpa)

Nach dem jüngsten Raketenstart Nordkoreas in Richtung Japan lässt die Antwort nicht lange auf sich warten. Südkoreanische und amerikanische Truppen zünden mehrere Kurzstreckenraketen des Typs ATACMS. Beobachter rechnen mit einem baldigen Atomwaffentest Pjöngjangs.

Einen Tag nach dem jüngsten nordkoreanischen Raketentest haben die USA und Südkorea in der Region selbst Geschosse abgefeuert. Das südkoreanische Militär teilte mit, als Reaktion auf die Provokation Nordkoreas hätten die USA und Südkorea vier Boden-Boden-Raketen des Typs ATACMS in Richtung des Japanischen Meers (Ostmeers) geschossen.

Am Dienstag hatte Pjöngjang eine ballistische Mittelstreckenrakete in Richtung des Japanischen Meeres abgefeuert. Es war das erste Mal seit knapp fünf Jahren, dass eine nordkoreanische Rakete über die japanische Inselgruppe geflogen war. Sowohl die USA als auch die NATO verurteilten den Test scharf. Die Europäische Union (EU) sprach von einer "rücksichtslosen und bewusst provokativen Aktion.

Als direkte Reaktion hatten Südkoreas Streitkräfte zwei Präzisionsbomben im Gelben Meer abgefeuert. Zudem habe man gemeinsam mit US-amerikanischen Kampfflugzeugen des Typs F-16 Flugmanöver abgehalten. Das Gelbe Meer wird von China und der koreanischen Halbinsel umrandet.

Das letzte Mal, als Nordkorea 2017 eine Rakete über Japan fliegen ließ, führte das Land nur wenige Tage später einen Atomwaffentest durch. Laut dem Nordkorea-Experten Go Myong Hyun vom Asan-Institut mit Sitz in Seoul sei die Wahrscheinlichkeit derzeit ebenfalls "sehr hoch", dass Nordkorea gegen Ende des Monats einen Atomwaffentest durchführen könnte. Zuletzt hatte Nordkorea am Samstag zwei ballistische Kurzstreckenraketen getestet - das war der vierte Raketenabschuss innerhalb einer Woche.

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Die Vereinigten Staaten haben den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, am Mittwoch zu einer Sitzung über Nordkorea zusammenzukommen. Diplomaten zufolge sind China und Russland gegen eine öffentliche Diskussion in dem 15-köpfigen Gremium.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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