Politik

Nach fünfjähriger Haft Südkoreas Ex-Präsidentin Park begnadigt

Die vorzeitige Freilassung Parks wurde unter anderem mit ihrer angeschlagenen Gesundheit begründet.

Die vorzeitige Freilassung Parks wurde unter anderem mit ihrer angeschlagenen Gesundheit begründet.

(Foto: picture alliance / Kim Hong-Ji/Reuters POOL/dpa)

Nach einem großen Korruptionsskandal wird Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun Hye zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt. Jetzt ist die Tochter des früheren Diktators Park Chung Hee aber wieder auf freiem Fuß. Für den Straferlass nennt die Regierung mehrere Gründe.

Nach fast fünfjähriger Haftzeit ist die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye wieder auf freiem Fuß. Die wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 20 Jahren Haft verurteilte Tochter des früheren Diktators Park Chung Hee befand sich auf einer Liste von knapp 3100 Straftätern, für die die Regierung in der vergangenen Woche eine Sonderamnestie erlassen hatte.

Ihre "Begnadigungsurkunde" erhielt die 69-jährige konservative Politikerin nach Berichten südkoreanischer Sender um Mitternacht in einem Krankenhaus in Seoul. Dorthin war sie wegen der Behandlung verschiedener Beschwerden aus der Haftanstalt verlegt worden.

Der Straferlass für Park ist umstritten. Mehrere zivile Organisationen einschließlich des Gewerkschaftsdachverbands KCTU hatten in dieser Woche bei einem Protest vor dem Präsidialamt des Präsidenten Moon Jae In die Rücknahme der Entscheidung gefordert. Der sozialliberale Moon hatte die vorzeitige Freilassung Parks unter anderem mit ihrer angeschlagenen Gesundheit begründet. Auch solle die Amnestie der "nationalen Eintracht" dienen.

Park wies die Vorwürfe zurück

Park war Ende 2012 als erste Frau des Landes ins Präsidentenamt gewählt worden. Sie war während ihrer Amtszeit in einen großen Korruptionsskandal verwickelt. Das Verfassungsgericht enthob sie im März 2017 ihres Amtes. Noch im selben Monat wurde sie verhaftet und später angeklagt.

In erster Instanz erhielt Park zunächst eine Haftstrafe von 24 Jahren. Park wies die Vorwürfe stets zurück. In einem getrennten Verfahren wegen Vorteilsnahme im Amt wurde sie zudem zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im vergangenen Jahr wurden verschiedene Verfahren gegen Park in einer Neuverhandlung zusammengezogen. Im Januar dieses Jahres bestätigte dann das Oberste Gericht die Verurteilung Parks zu 20 Jahren Haft. Insgesamt summierten sich die Strafen für Park zuletzt auf 22 Jahre.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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