Diskriminierung im Militär Sunak entschuldigt sich bei LGBTQ-Community
19.07.2023, 18:03 Uhr Artikel anhören
"Im Namen des britischen Staats entschuldige ich mich", sagte Sunak.
(Foto: IMAGO/Avalon.red)
Bis ins Jahr 2000 war es Menschen der LGBTQ-Community nicht erlaubt, im britischen Militär zu dienen. Ein Bericht offenbart einen "fürchterlichen sexuellen Missbrauch und homofeindliches Mobbing" unter den Streitkräften. Premier Sunak bittet Betroffene nun öffentlich um Entschuldigung.
Der britische Premierminister Rishi Sunak hat sich bei Menschen aus der LGBTQ-Community für Diskriminierung in den Reihen britischer Streitkräfte entschuldigt. "Der Ausschluss von LGBTQ-Menschen aus unserem Militär bis ins Jahr 2000 war ein entsetzliches Versagen unseres Staats, das den Gesetzen dieses Landes um Jahrzehnte hinterherhinkte", sagte der konservative Premier im Unterhaus in London. LGBTQ steht für lesbisch, schwul (gay), bisexuell, transgender und queer. "Im Namen des britischen Staats entschuldige ich mich", sagte Sunak.
Bis ins Jahr 2000 war es diesen Menschen nicht erlaubt, im britischen Militär zu dienen. Bei Entdeckung drohten ihnen schwere Diskriminierung und unehrenhafte Entlassung. Berichten zufolge sollen davon Tausende Menschen betroffen gewesen sein.
Sunak folgte mit seiner Entschuldigung der Empfehlung einer unabhängigen Untersuchung zum Umgang der Streitkräfte mit Mitgliedern der LGBTQ-Gemeinschaft zwischen den Jahren 1967 und 2000, deren Ergebnis am heutigen Mittwoch veröffentlicht wurde.
Laut Bericht wurden "erschreckende Belege für eine Kultur der Homophobie", zahlreiche Übergriffe, Erpressung bis hin zu "degradierenden medizinischen Untersuchungen" gefunden. Die Untersuchung mache klar, dass es zu "fürchterlichem sexuellem Missbrauch und Gewalt, homofeindlichem Mobbing und Belästigung" der Menschen der LGBTQ-Gemeinde gekommen sei "während sie gleichzeitig tapfer unserem Land dienten", sagte Sunak. Er hoffe, dass sich die Betroffenen "als stolzer Teil der Veteranen-Gemeinschaft fühlen, die so viel für unser Land getan hat", so der Premier weiter.
Zu einer entsprechenden finanziellen Entschädigung für Betroffene, die neben anderen Maßnahmen wie der Rückgabe von Medaillen in dem Bericht empfohlen wurde, äußerte sich Sunak zunächst nicht.
Quelle: ntv.de, lno/dpa