Politik

"Stellt Bedrohung dar" Taiwan meldet ausgedehntes Militärmanöver Chinas

05.12.2025, 15:35 Uhr
HANDOUT-Ein-vom-taiwanischen-Verteidigungsministerium-zur-Verfuegung-gestelltes-Foto-zeigt-den-Flugzeugtraeger-Shandong-der-Marine-der-chinesischen-Volksbefreiungsarmee-aufgenommen-vom-taiwanischen-Kriegsschiff-Tian-Dan-aus-China-hat-eine-grossangelegte-Militaeruebung-um-Taiwan-begonnen
Ein chinesischer Flugzeugträger während einer Militärübung im April. (Foto: picture alliance/dpa/Ministry Of National Defense Taiwan)

China betrachtet Taiwan als eigenes Staatsgebiet und droht mit einer Eroberung. Wiederholt hält Peking in der Nähe der Insel Militärübungen ab. Taipeh registriert nach eigenen Angaben nun eine "bedeutende" Anzahl an chinesischen Kriegsschiffen - nicht nur in der Taiwan-Straße.

China hat nach Angaben der taiwanischen Regierung Kriegsschiffe zu "Militäreinsätzen" in einem ausgedehnten Gebiet entsandt, das sich über hunderte von Kilometern vom Südchinesischen Meer bis zum Gelben Meer erstreckt. Das Verteidigungsministerium in Taipeh und weitere taiwanische Sicherheitsbehörden beobachteten die Situation aufmerksam, erklärte Präsidialamtssprecherin Karen Kuo. Zur Anzahl der Kriegsschiffe äußerte sich Kuo nicht, aus Sicherheitskreisen war von einer "bedeutenden" Zahl die Rede.

Laut Kuo beschränken sich die chinesischen Aktivitäten nicht nur auf die Taiwan-Straße, sondern erstrecken sich vom Gelben Meer über das Ostchinesische Meer nahe den umstrittenen Diaoyu-Inseln bis ins Südchinesische Meer und den westlichen Pazifik. "Dies stellt eine Bedrohung für den Indo-Pazifik und die gesamte Region dar", sagte die Präsidentensprecherin. Taiwan rufe China zu "äußerster Zurückhaltung" auf.

Weder die chinesische Armee noch die Staatsmedien der Volksrepublik hatten im Vorfeld verstärkte Militäraktivitäten in der betroffenen Region angekündigt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Peking sagte, Manöver der chinesischen Marine auf hoher See erfolgten im Rahmen des internationalen Rechts und richteten sich "nicht gegen ein bestimmtes Land oder Ziel". Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte, Peking verfolge "durchgehend eine defensive Politik". Er warnte vor "Überreaktionen" und "grundlosem Rummel".

China hatte in den vergangenen Jahren mehrfach große Militärmanöver rund um Taiwan abgehalten. Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Der taiwanische Geheimdienstchef Tsai Ming-yen hatte vor wenigen Tagen gewarnt, China könne vorgebliche Routine-Militäraktivitäten jederzeit in gegen Taiwan gerichtete Manöver umwandeln.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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