Politik

Stegner im "ntv Frühstart" "Tausende brauchen humanitäre Soforthilfe"

Das Schicksal der Flüchtlinge von Moria sorgt für Streit zwischen Bund und Ländern: Zwar will Deutschland einen Teil der 400 unbegleiteten Minderjährigen aufnehmen, doch für SPD-Politiker Ralf Stegner reicht das nicht. Er fordert Hilfe auch für die zahlreichen Obdachlosen auf Lesbos.

Mit Blick auf die Situation der Flüchtlinge aus dem zerstörten griechischen Lager Moria hat der ehemalige Landesvorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, die Bundesregierung aufgefordert, schnellere Hilfe bereitzustellen. Dass nun 400 unbegleitete Minderjährige aus dem Camp auf der Insel Lesbos von Deutschland, Frankreich und weiteren EU-Ländern aufgenommen werden sollen, sei "eine gute Sache, aber es sind natürlich Trippelschritte".

"Was wir eigentlich brauchen, ist humanitäre Soforthilfe für Tausende", sagte Stegner im "ntv Frühstart". "Ich finde es schon beschämend, dass wir so lange brauchen, um das zu lösen." Die Theorie, dass das Flüchtlingslager nur in Brand gesetzt wurde, um den Druck auf Länder wie Deutschland zu erhöhen, damit sie mehr Flüchtlinge aufnehmen, sei laut Stegner "Propaganda von rechts".

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Es gehe nun um "humanitäre Soforthilfe und nicht Politiktaktik, die immer nur eine Entschuldigung dafür ist, nichts zu tun". Deutschland müsse mit "gutem Beispiel vorangehen", so Stegner. Gerade den Kommunen dürfe man nicht "untersagen", Flüchtlinge aufzunehmen. "Das hat übrigens auch was mit europäischen Werten zutun und vielleicht auch mit dem C im Namen von christlichen Parteien."

Nach dem Großbrand in Moria hatten zehn deutsche Städte der Bundesregierung in einem Brief angeboten, Menschen ohne Obdach aufzunehmen. Allerdings hätte einen Großteil der Kosten dann der Bund zu tragen. Bundesinnenminister Horst Seehofer lehnt einen deutschen Alleingang bisher aber ab.

Quelle: ntv.de, psa

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