Politik

"Familien gehören zusammen" Tausende protestieren gegen Trump-Politik

Protest gegen die US-Migrationspolitik in Houston, Texas.

Protest gegen die US-Migrationspolitik in Houston, Texas.

(Foto: REUTERS)

Es ist eine Praxis, die viele schockiert: In den USA sind Einwandererfamilien auseinandergerissen und getrennt eingesperrt worden. Zehntausende Menschen im ganzen Land protestieren dagegen. Immer mehr Prominente schließen sich an.

Zehntausende Menschen sind in Dutzenden US-Städten auf die Straße gegangen, um gegen Donald Trumps Einwanderungspolitik zu demonstrieren. Die Demonstranten, darunter zahlreiche Politiker der oppositionellen Demokraten, wandten sich unter dem Motto "Families belong together" ("Familien gehören zusammen") vor allem gegen das Trennen von Flüchtlingsfamilien, um die Eltern für längere Zeit hinter Gitter bringen zu können. Die Maßnahmen sind Teil der "Null-Toleranz-Poltik" Trumps, mit der die US-Behörden illegale Einwanderer an der Südgrenze zu Mexiko zurückhalten wollen.

Auch die Sängerin Alicia Keys demonstrierte in Washington.

Auch die Sängerin Alicia Keys demonstrierte in Washington.

(Foto: AP)

Trump hatte die Praxis zwar vorübergehend beendet - jedoch nur, um Eltern und Kinder gemeinsam einzusperren. Ein neues Migrationsgesetz scheitert an Widerständen im Parlament. Die Trump-Regierung will Kinder dafür länger als bislang erlaubt in Gewahrsam behalten. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen mehr als 2500 Minderjährige von ihren Familien getrennt. Die teils vor Gericht erzwungene Wiedervereinigung von Eltern und Kindern verläuft schleppend.

Die Demonstrationen starteten heute an der US-Ostküste, später sollten Märsche an der Westküste hinzukommen, zum Beispiel in Los Angeles. Die Proteste waren landesweit geplant. In der Hauptstadt Washington gingen rund 50.000 Menschen auf die Straße. Auch in Boston gab es eine Großkundgebung, auf der unter anderem die demokratische Senatorin Elizabeth Warren sprach. Sie forderte eine neue Aufgabenbeschreibung für die Polizeibehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE). Deren Beamten waren immer wieder durch als überhart empfundenes Durchgreifen gegen Migranten aufgefallen.

In Washington solidarisierten sich auch Prominente mit den Demonstranten, darunter die Sängerin Alicia Keys. In der Nähe des Weißen Hauses hatte sich eine kleine Gruppe Gegendemonstranten eingefunden, die die Ausländerpolitik Politik des Weißen Hauses gutheißen.

Bereits am Donnerstag hatten rund 600 Demonstranten mit einer Sitzblockade im US-Kongress gegen die Familientrennungen protestiert. Die Polizei nahm fast 600 der Protestierenden vorübergehend fest, unter ihnen auch die Hollywoodschauspielerin Susan Sarandon.

Quelle: ntv.de, cam/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen