"Alle Arten von Waffen"Thailand und Kambodscha einigen sich auf Waffenruhe

Schon vor Monaten handeln Thailand und Kambodscha unter Mithilfe von Trump eine Waffenruhe aus, doch der Konflikt entflammt nach einem Grenzvorfall erneut. Beide Länder setzen sich über Weihnachten wieder an den Verhandlungstisch - heraus kommt eine neue Einigung.
Nach wochenlangen Gefechten an der Grenze haben sich Thailand und Kambodscha auf eine sofortige Waffenruhe verständigt. Die Verteidigungsminister der beiden Länder unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung. Diese betrifft "alle Arten von Waffen, Angriffe auf Zivilisten, zivile Objekte und Infrastruktur sowie militärische Ziele beider Seiten - in sämtlichen Fällen und in allen Gebieten", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
Die Minister hatten sich an einem Grenzkontrollpunkt zwischen der kambodschanischen Provinz Pailin und der thailändischen Provinz Chanthaburi getroffen. Vorausgegangenen waren in den vergangenen Tagen vorbereitende Beratungen in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen. Der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul hatte am Freitag in Bangkok die Hoffnung geäußert, dass sich die beiden Seiten auf eine gemeinsame Erklärung einigen werden.
Streit schwelt seit Jahrzehnten
Die Kämpfe wurden an mehreren Stellen der etwa 800 Kilometer langen thailändisch-kambodschanischen Grenze geführt. Die beiden Länder beschuldigten sich gegenseitig, auch zivile Gebiete unter Beschuss zu nehmen - beide Seiten wiesen das auch zurück. Hunderttausende Menschen wurden auf beiden Seiten der Grenze vertrieben. Über 100 Personen kamen bei den Gefechten ums Leben, darunter auch mehrere Dutzend Zivilisten.
Hintergrund der Feindseligkeiten ist ein jahrzehntelanger Streit um Gebietsansprüche. Bereits im Juli war es zu schweren Gefechten gekommen; nach einigen Tagen wurde unter Mitwirkung von US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe vereinbart. Im Oktober hatten sich die beiden Seiten unter anderem auf den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie eine gemeinsame Minenräumung verständigt.
Doch im November wurde die Feuerpause nach einem neuerlichen Grenzvorfall ausgesetzt. Seit dem 7. Dezember hat sich die Lage nach einem Grenzscharmützel nochmals verschärft. Es kam zu neuen Kämpfen an mehreren Stellen der Grenze. Der Konflikt der beiden Länder um Gebietsansprüche schwelt bereits seit Jahrzehnten.