Vater war erleichtert über Tod Totgeglaubte Neunjährige ist wieder bei Familie
26.11.2023, 04:10 Uhr Artikel anhören
Nach dem Blutbad der Hamas im Kibbutz Be'eri wird Emily Hand zunächst für tot gehalten - ihr Vater nimmt das auf tragische Weise erleichtert auf. Später wird klar, dass die Neunjährige doch im Gazastreifen ist. Nach Wochen der Ungewissheit ist die Familie jetzt wieder vereint.
Nach 50 Tagen Gefangenschaft im Gazastreifen ist auch Emily Hand von der Hamas freigelassen worden. Das neunjährige Mädchen wurde zunächst für tot gehalten. Ihr aus Irland stammender Vater Thomas Hand hatte kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel in einem emotionalen Fernsehinterview unter Tränen seine Erleichterung darüber geäußert, dass seine Tochter nicht in die Hände der Hamas gefallen sei. "Die sei noch "schlimmer als der Tod" gewesen. Drei Wochen später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel in den Gazastreifen verschleppt worden.
"Emily ist zu uns zurückgekommen!", schrieb ihre Familie in einer Mitteilung der Zentrale des Forums von Geiseln und Vermissten am späten Samstagabend. "Wir finden keine Worte, um unsere Gefühle nach 50 schwierigen und komplizierten Tagen zu beschreiben. Wir sind überglücklich, Emily wieder in die Arme schließen zu können."
Emily Hand war aus dem Kibbutz Be'eri verschleppt worden, wo sie bei einer Freundin übernachtet hatte. Das Mädchen war während ihrer Geiselhaft neun Jahre alt geworden, was in Dublin vor anderthalb Wochen mit einer Party gefeiert worden war. Vergangene Woche hatte Thomas Hand in einem emotionalen Appell die Freilassung seiner Tochter gefordert und gesagt, die Familie erlebe einen Albtraum.
Wiedersehen im Krankenhaus
Insgesamt hatte das Rote Kreuz am Samstagabend 13 Israelis - unter ihnen erneut vier Deutsch-Israelis - sowie vier thailändische Staatsbürger über die Grenze nach Ägypten gebracht. Nach dem Grenzübertritt wurden die Geiseln in ein Krankenhaus in Israel geflogen. Im Krankenhaus wurde Emily einem Bericht der "Irish Times" zufolge mit ihrem Vater und ihren beiden Halbgeschwistern wiedervereint. Auf einem Foto sind die beiden sichtlich glücklich nebeneinander sitzend zu sehen, Emily hält einen Kuschelbären in ihren Armen. Die Mutter des irisch-israelischen Kind war Medienberichten zufolge bereits vor einigen Jahren gestorben.
Der irische Regierungschef Leo Varadkar schrieb auf X: "Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf."
Emily Hands Familie schrieb in der Mitteilung weiter, man sei in Gedanken bei allen Geiseln, die noch nicht zurückgekehrt seien. "Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um sie nach Hause zu holen." Schon am Freitag waren 24 Geiseln freigekommen, auch unter ihnen waren vier Deutsch-Israelis. Bei einem Terrorangriff am 7. Oktober hatte die Hamas insgesamt etwa 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa