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Enttäuschung über Kremlchef Trump: "Putin hat mich wirklich hängenlassen"

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"Er hat mich wirklich hängenlassen", sagt Trump mit Blick auf Putin.

"Er hat mich wirklich hängenlassen", sagt Trump mit Blick auf Putin.

(Foto: picture alliance / empics)

Donald Trump wollte den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden, doch daraus wurde nichts. An der Front kämpfen nach Kreml-Angaben weiterhin Hunderttausende Russen. Dafür, dass viele nicht lebend zurückkehren, macht der US-Präsident nun Kremlchef Putin persönlich verantwortlich.

US-Präsident Donald Trump hat sich erneut enttäuscht über das Verhalten von Russlands Präsident Wladimir Putin im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg geäußert. Er habe gedacht, der Konflikt in der Ukraine sei der "am einfachsten" lösbare wegen seiner "Beziehung zu Präsident Putin", sagte Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Keir Starmer während seines Staatsbesuchs in Großbritannien. "Aber er hat mich hängenlassen. Er hat mich wirklich hängenlassen", fügte Trump mit Blick auf Putin an.

Der US-Präsident warf Putin vor, "viele Menschen zu töten". Russlands Soldaten würden in einem höheren Tempo getötet als die der Ukraine, sagte Trump. Putin töte diese Soldaten. Trump wiederholte seine Einschätzung, dass Russland die Ukraine 2022 nicht angegriffen hätte, wäre er schon US-Präsident gewesen.

Derweil nannte Moskau eine Zahl der in der Ukraine kämpfenden Soldaten. "An der Frontlinie sind mehr als 700.000 Soldaten", sagte Putin bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung mit Parlamentsabgeordneten. Nach Schätzungen unabhängiger Medien hat Moskau seit Kriegsbeginn große militärische Verluste erlitten. Das unabhängige Exil-Nachrichtenportal Mediazona hatte im August von 121.507 getöteten russischen Soldaten berichtet, deren Identität bestätigt wurde. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher, da die Informationen nur aus öffentlichen Quellen stammen, wie etwa Todesanzeigen oder regionalen Medienberichten.

Trump, der im Wahlkampf angekündigt hatte, den mittlerweile seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine binnen 24 Stunden zu beenden, hatte Putin am 15. August in Alaska empfangen. Zu einem von Trump anschließend in Aussicht gestellten Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kam es bislang nicht.

Seither hat sich Trump mehrfach enttäuscht über Putins Verhalten geäußert. Am vergangenen Freitag sagte er in einem Fernsehinterview, seine Geduld mit Putin gehe "schnell zur Neige" und die USA würden "sehr stark vorgehen müssen". Später brachte er schärfere Sanktionen gegen Russland ins Spiel - forderte im Gegenzug aber die anderen Nato-Verbündeten auf, den Kauf von russischem Erdöl einzustellen. Diese Forderung wiederholte er in Großbritannien.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa/AFP

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