Im Panama- und Suez-Kanal Trump fordert Gratis-Durchfahrt für US-Schiffe
27.04.2025, 01:12 Uhr Artikel anhören
US-Präsident Trump am Newark Liberty International Airport in New Jersey.
(Foto: AP)
In Ägypten und in Panama dürfte die Forderung für Nervosität sorgen: US-Präsident Trump verlangt für alle US-Schiffe freie Fahrt durch den Panama- und den Suezkanal. Außenminister Rubio werde sich darum kümmern.
US-Präsident Donald Trump hat für alle US-Schiffe eine kostenlose Passage durch den Panama-Kanal sowie durch den Suezkanal verlangt. "Amerikanischen Schiffen, militärischen als auch kommerziellen, sollte es erlaubt werden, gebührenfrei durch den Panama- und den Suezkanal zu fahren", schrieb Trump in seinem Online-Netzwerk Truth Social. "Diese Kanäle würden ohne die USA nicht existieren", behauptete der US-Präsident. Nach eigenen Angaben beauftragte er seinen Außenminister Marco Rubio, sich "sofort" um die Angelegenheit zu kümmern.
Schon in den Monaten vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Januar hatte Trump wiederholt angekündigt, die USA würden die Kontrolle über den Panama-Kanal übernehmen. Die wichtige Schifffahrtsstraße, die die Route zwischen Atlantik und Pazifik deutlich verkürzt, war von den USA gebaut worden.
Nach seiner Einweihung im Jahr 1914 blieb der Kanal bis zum Ende des Jahrhunderts unter US-Kontrolle. 1999 wurde er auf Grundlage eines Abkommens, das 1977 vom damaligen demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen worden war, an Panama übergeben. Durch den Panama-Kanal laufen rund fünf Prozent des weltweiten Schiffshandelsverkehrs. Die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sind die beiden Hauptnutzer der Wasserstraße. Anfang April erhielten die USA auf Druck der Trump-Regierung die Erlaubnis, entlang des Kanals US-Soldaten zu stationieren.
Ägypten bangt um Einkünfte aus Suezkanal
Der seit 1956 unter ägyptischer Kontrolle stehende Suezkanal ist für den Welthandel noch wichtiger. Hier wurden rund zehn Prozent des weltweiten Schiffshandelsverkehrs abgefertigt, bis die Huthi-Rebellen im Jemen aus "Solidarität" mit der islamischen Palästinenserorganisation Hamas begannen, Handelsschiffe in der Region zu beschießen.
Die USA sind mit anderen Staaten militärisch eingeschritten, um den Schiffsverkehr durch den Suezkanal zu sichern. Dennoch sind dort weniger Schiffe unterwegs als üblich. Dadurch brachen Ägyptens Deviseneinnahmen drastisch ein, das nordafrikanische Land steckt infolgedessen in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.
Quelle: ntv.de, mau/AFP