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Haley gibt nicht auf Trump gewinnt Republikaner-Vorwahl in South Carolina

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Donald Trump entscheidet im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner den nächsten Bundesstaat für sich: In South Carolina liegt er deutlich vor Nikki Haley, die dort früher Gouverneurin war. Ihr bleibt jetzt nur noch die Hoffnung auf den "Super Tuesday" Anfang März.

Es ist sein vierter Sieg in Folge: Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner auch im Bundesstaat South Carolina gewonnen. Nach Auszählung von rund 80 Prozent der Stimmen führte Trump mit rund 60 Prozent und lag damit etwa 20 Prozentpunkte vor seiner letzten verbliebenen Konkurrentin Nikki Haley - sie erreichte knapp 40 Prozent. Trotz verschwindend geringer Chancen, Trump am Ende zu schlagen, will die 52-Jährige den Kampf nicht aufgeben.

Haley, die als politisch moderater und rhetorisch deutlich gemäßigter gilt als Trump, hatte in South Carolina auf einen Heimvorteil gehofft. Die 52-Jährige ist in dem Bundesstaat im Südosten der USA geboren und war dort von 2011 bis 2017 die erste Frau im Gouverneursamt. South Carolina ist ungefähr so groß wie Österreich und hat mehr als fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Rund ein Viertel der Bevölkerung ist schwarz. Die Vorwahl in South Carolina war die erste Abstimmung in einem Südstaat der USA.

Trump hatte in South Carolina bereits in Umfragen knapp 30 Prozentpunkte vor Haley gelegen. In landesweiten Umfragen führt er mit noch deutlicherem Vorsprung. Der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen Haley werden kaum noch Chancen eingeräumt, sich am Ende gegen Trump durchzusetzen. Die bisherigen Vorwahlen in den Bundesstaaten Iowa, New Hampshire und Nevada hat Trump ebenfalls gewonnen.

Trump sieht Republikaner "geeint wie nie"

Nach der Abstimmung in South Carolina zeigte sich Haley ernst, aber kämpferisch. Sie habe versprochen, im Rennen zu bleiben, egal, was in South Carolina passiere, sagte sie. "Ich bin eine Frau, die zu ihrem Wort steht." 40 Prozent der Stimmen sei "keine kleine Gruppe", und es gebe eine große Anzahl von Wählern unter den Republikanern, die eine echte Alternative zu Trump wollten, sagte Haley. South Carolina sei erst der vierte Bundesstaat Staat, in dem es eine Entscheidung gegeben habe. In den kommenden zehn Tagen stünden Entscheidungen in zahlreichen anderen Bundesstaaten an. Entscheidend wird dabei der 5. März sein, der sogenannte Super Tuesday. An diesem Tag finden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner statt.

Bereits mit der Schließung der Wahllokale in South Carolina erklärten mehrere US-Sender Trump unter Berufung auf eigene Prognosen zum Sieger. "Das war ein bisschen früher als wir erwartet haben, und ein noch größerer Sieg als wir erwartet haben", sagte Trump vor jubelnden Anhängern nur weniger Minuten später in seiner Siegesrede. Eine solche Stimmung habe es "noch nie" gegeben, die republikanische Partei sei "nie so geeint wie jetzt" gewesen, sagte er.

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Trumps Sieg in Haleys Heimat untermauert einmal mehr den Rückhalt des Republikaners bei der Parteibasis. Trotz seiner zahlreichen juristischen Baustellen hat er bei seinen Anhängern nicht an Beliebtheit eingebüßt. Derzeit laufen noch vier strafrechtliche Verfahren gegen den Ex-Präsidenten, unter anderem wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, die er gegen den Demokraten Joe Biden verlor.

Der Sieg in South Carolina macht eine Kandidatur Trumps für die Republikaner bei der Präsidentenwahl am 5. November wahrscheinlicher. Bei den parteiinternen Vorwahlen sind je nach Partei und Bundesstaat unterschiedlich viele Delegiertenstimmen zu vergeben. Wie die Vorwahlen abgehalten werden, unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Demokraten und Republikaner folgen dabei einem jeweils eigenen System. In South Carolina entschieden die Parteianhänger am Samstag klassisch in Wahllokalen über ihren Favoriten. In wenigen anderen Bundesstaaten wird bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucuses, abgestimmt. Der Nominierungsparteitag der Republikaner findet Mitte Juli statt.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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