Politik

Außenministertreffen in Singapur Trump lässt Brief an Kim überbringen

"Viele produktive Gespräche" - die Außenminister der USA und Nordkoreas trafen sich in Singapur.

"Viele produktive Gespräche" - die Außenminister der USA und Nordkoreas trafen sich in Singapur.

(Foto: AP)

Greifbare Forschritte im Nuklearstreit gibt es seit dem Gipfeltreffen vor zwei Monaten zwar nicht, doch die Präsidenten Kim und Trump betreiben immerhin eine "anhaltende Korrespondenz". Während die US-Regierung Optimismus verbreitet, übt Nordkorea Kritik.

US-Präsident Donald Trump hat dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un einen Brief geschickt. Eine US-Delegation habe in Singapur das Schreiben an den nordkoreanischen Außenminister Ri Yong Ho übergeben, sagte Heather Nauert, Sprecherin des US-Außenministeriums, vor Journalisten. Die Übergabe des Briefs fand demnach am Rande eines Sicherheitsforums in Singapur statt, an dem auch US-Außenminister Mike Pompeo teilnimmt.

Zuvor hatte Trump nach Angaben des Weißen Hauses vom Donnerstag einen neuen Brief von Kim erhalten. Zum Inhalt des Briefs aus Pjöngjang äußerte sich Trumps Sprecherin, Sarah Sanders, nicht. Die "anhaltende Korrespondenz" zwischen dem US-Präsidenten und Kim knüpfe an das Gipfeltreffen der beiden vom Juni in Singapur an und ziele darauf ab, die dort "gemachten Zusagen voranzutreiben".

Derweil übte Pjöngjangs Außenminister heftige Kritik an der Forderung von US-Außenminister Pompeo, den Druck auf Nordkorea auch mittels Sanktionen aufrecht zu erhalten. Trotz "wohlwollender Maßnahmen" vonseiten Pjöngangs rufe Washington wieder lauter nach der Beibehaltung der Sanktionen, sagte Ri einer Mitteilung zufolge bei der Sicherheitskonferenz. Die USA würden so "zum Alten zurückkehren, weit entfernt von dem Vorhaben ihres Führers".

Bei dem Treffen in Singapur schüttelten sich Pompeo und Ri dennoch die Hand und tauschten laut Nauert einige Sätze miteinander aus. Pompeo habe sich dabei für ein baldiges weiteres Treffen der beiden Politiker ausgesprochen. Ri habe darauf geantwortet, es stünden "viele produktive Gespräche" an.

UN sieht massive Sanktionsverstöße

In einem Bericht von UN-Experten hieß es unterdessen, Nordkorea setze sein Atomprogramm fort und umgehe die ihm auferlegten harten Strafmaßnahmen. In dem 62-seitigen Bericht an den Sicherheitsrat heißt es, Nordkorea habe seine Atomwaffen- und Raketenprogramme nicht gestoppt. Es verstoße ferner durch die "massive Steigerung" illegaler Importe von Ölprodukten von Schiff zu Schiff über nordkoreanische Tanker weiterhin gegen die Resolutionen des Sicherheitsrats.

Der UN-Sicherheitsrat hatte wegen Nordkoreas Atomprogramm 2017 harte Strafmaßnahmen verhängt. Exportverbote und verwehrter Zugang zum internationalen Finanzmarkt führten zum schlimmsten Konjunktureinbruch des isolierten Landes seit 20 Jahren. Nach UN-Angaben sind in Nordkorea rund zehn Millionen Menschen unterernährt - fast die Hälfte der Bevölkerung.

Bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im Juni hatte Kim die "Denuklearisierung" seines Landes zugesagt. Ein Zeitplan wurde jedoch nicht genannt. Kritiker bezeichneten die Vereinbarungen als zu vage.

Erst in der vergangenen Woche hatte Pompeo während einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er dennoch als "produktiv". Es gebe "Fortschritte".

Quelle: ntv.de, mbo/AFP/dpa

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