Politik

Seine eigene Vision aber besser Trump lobt arabischen "Input" für Gaza

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Trump Anfang Februar beim Besuch des israelischen Premiers Netanjahu im Weißen Haus.

Trump Anfang Februar beim Besuch des israelischen Premiers Netanjahu im Weißen Haus.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Auf Druck der US-Regierung entwickelt Ägypten einen eigenen Plan für Nachkriegs-Gaza. Trump nennt die Idee einen "Input" und macht keinen Hehl daraus, dass er seine Vision bevorzugt. Syriens neuer Machthaber warnt vor einer Umsiedlung der Palästinenser.

US-Präsident Donald Trump hat sich zum bei einem Gipfel arabischer Staaten in Kairo gebilligten Nachkriegsplan für den Gazastreifen eingelassen. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Brian Hughes, sagte, Trump stehe "zu seiner kühnen Vision für ein Nachkriegs-Gaza", begrüße aber auch "Input von unseren arabischen Partnern in der Region". Es sei offenkundig, dass die Vorschläge des Republikaners die Region dazu getrieben hätten, sich an den Tisch zu setzen, statt zuzulassen, dass sich das Thema weiter krisenhaft entwickle, sagte Hughes. Allerdings berücksichtige der Vorschlag die "derzeitige Unbewohnbarkeit" des schmalen Küstenstreifens nicht.

Der neue syrische Präsident Ahmed al-Scharaa wies Trumps Pläne für den Gazastreifen entschieden zurück. Die Idee, den Gazastreifen zu entvölkern, bedrohe die gesamte arabische Welt, sagte er bei einem Gipfel arabischer Staaten in Kairo. Versuche, die Palästinenser aus dem Gazastreifen auszuweisen, seien "eine Bedrohung nicht nur für das palästinensische Volk, sondern für die gesamte arabische Nation".

Israel begrüßt Trumps Plan

Später billigten die in Kairo versammelten Staats- und Regierungschefs einen ägyptischen Nachkriegsplan für den Gazastreifen. Der von Ägypten eingebrachte Plan würde es der Bevölkerung des Gazastreifens zugestehen, in dem Palästinensergebiet zu bleiben, während es wieder aufgebaut wird. In einem von Trump vorgebrachten Plan würde das Küstengebiet mit etwa zwei Millionen Einwohnern dagegen entvölkert und zu einer "Riviera des Nahen Osten" - einer Stranddestination - umgebaut. Der ägyptische Plan sieht vor, den Gazastreifen bis 2023 wiederaufzubauen. Kosten soll das etwa 53 Milliarden Dollar. Israelische Politiker haben Trumps Plan begrüßt. Menschenrechtsorganisationen dagegen sagen, dieser komme einer "ethnischen Säuberung" gleich.

Angesichts der unsicheren Zukunft der Waffenruhe im Gazastreifen sicherte US-Außenminister Marco Rubio dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die volle Rückendeckung der USA zu. Das Außenministerium teilte mit, Rubio habe mit Netanjahu gesprochen, um ihm für die Zusammenarbeit mit Blick auf einen Vorschlag der US-Regierung zu danken, die am Samstag ausgelaufene erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas zu verlängern.

Rubio habe Netanjahu auch gesagt, er erwarte "enge Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Bedrohungen durch den Iran und dem Verfolgen von Möglichkeiten für eine stabile Region".

Quelle: ntv.de, mau/AP

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