Politik

Ehemaliger Senator aus Georgia Trump nominiert "Chinafeind" als US-Botschafter in Peking

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Perdue verbreitete Trumps Behauptungen über einen angeblichen Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen 2020 weiter.

Perdue verbreitete Trumps Behauptungen über einen angeblichen Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen 2020 weiter.

(Foto: picture alliance / abaca)

Eine aggressive Handelspolitik gegen China hat Trump bereits angekündigt. Nun will er einen seiner "loyalen Unterstützer" zum US-Botschafter in der asiatischen Wirtschaftsmacht machen. Von chinesischen Staatsmedien wurde David Perdue während seiner Zeit im Senat bereits als "chinafeindlich" eingestuft.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat seinen politischen Verbündeten und früheren Senator des Bundesstaates Georgia, David Perdue, als künftigen US-Botschafter in China benannt. "Heute Abend gebe ich bekannt, dass der frühere US-Senator David Perdue meine Ernennung zum nächsten Botschafter der Vereinigten Staaten in der Volksrepublik China angenommen hat", erklärte Trump in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Er lobte Perdue als "loyalen Unterstützer".

Der 74-jährige Perdue werde eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung seiner Strategie spielen, fuhr Trump fort. Diese ziele darauf, den Frieden in der Region zu wahren und produktive Arbeitsbeziehungen zur chinesischen Führung aufrechtzuerhalten.

Die USA und China konkurrieren in zahlreichen Branchen auf dem Weltmarkt. Trump, der sein Amt am 20. Januar 2025 antritt, hatte angekündigt, dass er zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Waren erheben wird, wenn Peking nicht mehr unternimmt, um den Handel mit dem Rauschgift Fentanyl zu unterbinden. Auch im Wahlkampf drohte er mit Zöllen auf chinesische Waren in Höhe von über 60 Prozent.

Perdue, ein Republikaner aus Georgia, gehörte von 2015 bis 2021 dem Senat an. Seinen Senatssitz verlor er vor vier Jahren an den Demokraten Jon Ossoff und kandidierte 2022 erfolglos in einer Vorwahl gegen Georgias Gouverneur Brian Kemp. Während seiner gescheiterten Kandidatur hat Perdue Trumps Behauptungen über einen angeblichen Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen 2020 weiterverbreitet.

Perdue als "chinafeindlich" eingestufft

In seiner Zeit im Senat bezeichneten chinesische Staatsmedien Perdue als "chinafeindlich". Der ehemalige Gesetzgeber aus Georgia sprach sich dafür aus, dass die USA eine robustere Seestreitkraft aufbauen müssten, um Bedrohungen - auch aus China - zu begegnen. Während seiner 40-jährigen Karriere als Führungskraft in der Wirtschaft lebte Perdue auch in Hongkong. Welche Rolle der neue US-Botschafter in China spielen wird, bleibt wegen der angespannten bilateralen Beziehungen abzuwarten.

Einigen Analysten zufolge wird Peking wahrscheinlich den direkten Kontakt zum Präsidenten oder zu hochrangigen Vertretern von Trump und seinen engsten Beratern suchen, um Handelsspannungen zu bewältigen. Die chinesische Botschaft in Washington warnte Anfang der Woche, dass es im Falle eines Handelskriegs auf allen Seiten Verlierer geben werde. "Die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen China und den USA ist von gegenseitigem Nutzen", schrieb Botschaftssprecher Liu Pengyu auf X.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/rts/AP

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