Politik

Noch mehr Druck auf VenezuelaTrump ordnet "totale" Blockade sanktionierter Öltanker an

17.12.2025, 04:17 Uhr
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Dieses Bild aus einem Video zeigt einen Öltanker, der von den US-Streitkräften vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt wird. (Foto: picture alliance/dpa/X/AP)

Donald Trump übt seit Monaten massiven Druck auf Venezuela aus. Dabei geht es ihm jetzt nicht mehr nur um Drogen, sondern auch um Öl und Land. Die Maduro-Regierung stuft der US-Präsident als ausländische Terrororganisation ein.

US-Präsident Donald Trump verschärft die Gangart gegen Venezuela. Er ordnete eine "totale und komplette" Blockade gegen alle sanktionierten Öltanker von und nach Venezuela an und stufte die Regierung des Landes als Terrororganisation ein. Venezuela habe den USA "Öl, Land und andere Vermögenswerte" gestohlen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er forderte die "sofortige Rückgabe". Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht, betroffen waren ausländische und auch US-Firmen. Es folgte ein Streit über Entschädigungen.

Die venezolanische Regierung wies die Forderung zurück. Die "groteske Drohung" sei ein schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht, teilte Caracas mit. Das Land werde in strikter Übereinstimmung mit der UN-Charta handeln und "in perfekter Einheit von Bevölkerung, Militär und Polizei" seine Rechte und sein Staatsgebiet auf friedlichem Wege verteidigen.

Wie genau die US-Regierung die Blockade durchsetzen will, ist unklar. In den vergangenen Monaten hat sie jedoch Tausende Soldaten und fast ein Dutzend Kriegsschiffe, darunter einen Flugzeugträger, in die Region verlegt. Venezuela sei von der größten Flotte umgeben, die jemals in der Geschichte Südamerikas zusammengestellt worden sei, schrieb Trump. Diese werde weiter anwachsen - bis zu dem Zeitpunkt der Rückgabe. Der Ölpreis zog nach Trumps Ankündigung an. US-Rohöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 55,99 Dollar je Barrel.

"Wegen des Diebstahls unserer Vermögenswerte und aus vielen anderen Gründen, darunter Terrorismus, Drogenschmuggel und Menschenhandel, wurde das venezolanische Regime zu einer ausländischen Terrororganisation erklärt", schrieb Trump. Vergangene Woche hatte er bereits den baldigen Beginn von US-Bodeneinsätzen in dem südamerikanischen Land angedeutet. Bislang hatte die Trump-Regierung ihr Vorgehen gegen Venezuela vor allem mit dessen Rolle bei Drogenimporten in die USA begründet.

Seeblockade existiert faktisch schon

Trumps bisherige Kampagne in der Region umfasste bereits mehr als zwei Dutzend Militärschläge auf Schiffe, bei denen mindestens 90 Menschen getötet wurden. Bereits nach der Beschlagnahmung eines Tankers durch die USA in der Vorwoche war eine faktische Seeblockade entstanden. Beladene Schiffe mit Öl im Wert von Millionen Dollar blieben in venezolanischen Gewässern, um nicht Gefahr zu laufen, ebenfalls beschlagnahmt zu werden.

Venezuelas Ölkunden, darunter chinesische Raffinerien, fordern wegen des gestiegenen Risikos höhere Rabatte. Insidern zufolge haben sich die Preisnachlässe für die venezolanische Hauptsorte Merey für Lieferungen nach China auf bis zu 21 Dollar pro Barrel unter dem Referenzpreis für die Nordseesorte Brent ausgeweitet.

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro warf den USA vor, sein Land kolonisieren zu wollen, um sich dessen Reichtum an Öl, Gas und Gold anzueignen. Er beschuldigt die US-Regierung, mit der Militärpräsenz einen Umsturz herbeiführen zu wollen, um die Kontrolle über die größten Ölreserven der Welt zu erlangen. Die venezolanische Ölministerin erklärte, der Betrieb des staatlichen Ölkonzerns PDVSA werde durch die US-Maßnahmen nicht unterbrochen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts

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