"Keine gute Arbeit"Trump rechnet mit europäischen Spitzenpolitikern ab

Die neue US-Sicherheitsstrategie ist ein inhaltlicher Frontalangriff gegen die europäischen Demokratien. In einem Interview legt Trump nun nach und feuert eine Breitseite gegen das politische Personal ab. Nur einen Regierungschef schätzt er offenbar sehr.
US-Präsident Donald Trump hat bei seiner Kritik an Europa erneut nachgelegt. Grundsätzlich möge er zwar die "aktuelle Besetzung", sagte Trump "Politico" mit Blick auf die Spitzenpolitiker europäischer Länder: "Aber sie machen keine gute Arbeit. Europa macht keine gute Arbeit." Trump warf ihnen vor, "schwach" zu sein, und "politisch korrekt" handeln zu wollen. "Sie reden zu viel."
Er stellte in Aussicht, künftig europäische Politiker unterstützen zu wollen, die er für geeigneter hält. Dabei bezog sich Trump unter anderem auch auf den schon früher von ihm unterstützten ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Ziel müsse es sein, "Europa bei der Korrektur seines derzeitigen Kurses zu helfen", so der Republikaner.
Trump kritisierte erneut vor allem die Einwanderungspolitik europäischer Länder, durch die viele dieser Länder künftig "keine lebensfähigen Staaten" mehr sein würden. "Ihre Einwanderungspolitik ist eine Katastrophe", so der US-Präsident. Die meisten europäischen Nationen würde zunehmend "verfallen" - als einzige Positivbeispiele führte er Ungarn und Polen an. Der Republikaner lobte den ungarischen Regierungschef: "Ich finde einfach, dass er in Bezug auf Einwanderung in einem anderen Sinne sehr gute Arbeit leistet."
Trump nahm auch speziell auch europäische Metropolen ins Visier. "Ich habe Paris geliebt. Es ist ein ganz anderer Ort als früher. Wenn man sich London ansieht, hat man dort einen Bürgermeister namens Khan. Er ist ein schrecklicher Bürgermeister", behauptete der Republikaner. "Er ist ein inkompetenter Bürgermeister, er ist ein schrecklicher, bösartiger, widerlicher Bürgermeister. Ich finde, er hat einen furchtbaren Job gemacht. London ist ein anderer Ort geworden."
Die US-Regierung beklagt in ihrer neuen, vergangene Woche veröffentlichten Sicherheitsstrategie einen angeblichen Verlust der Demokratie und der Meinungsfreiheit in Europa. Der Kontinent stehe vor großen Problemen, heißt es in dem Dokument. Dazu zählen nach Ansicht der US-Regierung unter anderem die "Zensur der freien Meinungsäußerung und die Unterdrückung der politischen Opposition, abstürzende Geburtenraten sowie der Verlust nationaler Identitäten und des Selbstvertrauens".