Gipfelort streng abgeriegelt Trump und Kim treffen in Singapur ein
10.06.2018, 16:09 Uhr
Das historische Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong Un beginnt erst am Dienstag, die beiden Staatschefs sind aber bereits vor Ort. Damit der Gipfel zwischen den USA und Nordkorea glatt über die Bühne geht, riegelt der gastgebende Stadtstaat Singapur alles ab.
Mit großen Erwartungen sind US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu ihrem Gipfel in Singapur eingetroffen. Beide reisten mit ihren Delegationen bereits zwei Tage vor Beginn des Treffens an. Der eigentliche Gipfel soll am Dienstag über die Bühne gehen. Möglicherweise gibt es aber noch diskrete Gespräche zur Vorbereitung, bevor sich Trump und Kim dann erstmals die Hand schütteln.
Damit alles glatt über die Bühne geht, schraubt Singapur die Sicherheitsvorkehrungen noch weiter nach oben. Dabei ist das Land ohnehin für seine strikten Vorschriften bekannt. Auch deshalb dürften sich Trump und Kim den südostasiatischen Stadtstaat für ihr Gipfeltreffen ausgesucht haben.
Während des Gipfels ist in der Stadt ein massives Polizeiaufgebot im Einsatz, darunter auch Eliteeinheiten nepalesischer Gurkhas. Die Sicherheitskräfte werden zentrale Orte Singapurs faktisch abriegeln und Straßen sperren. Insgesamt wird damit gerechnet, dass so viele Sicherheitskräfte im Einsatz sein werden, wie seit der Konferenz des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank im Jahr 2006 nicht mehr. Damals wurden rund 23.000 Polizisten mobilisiert.
Sicherheitszone um den Tagungsort
Darüber hinaus sollen Barrikaden und automatische Metallbarrieren, die auf Knopfdruck hochgefahren werden können, auf mehreren Straßen aufgebaut werden. Die Einschränkungen könnten den Alltag der Bevölkerung gehörig durcheinanderbringen. Allerdings schärft die Regierung den rund 5,6 Millionen Einwohnern der Stadt regelmäßig die angebliche Notwendigkeit strikter Sicherheitsvorkehrungen ein. Die wohlhabende Handelsmetropole sei ein Hauptziel von "Terroristen", argumentieren die Behörden.
Die Behörden wollen störende Proteste verhindern. Deshalb verhängten sie ein vollständiges Verbot von Leuchtgeschossen, Plakaten und Lautsprechern um die zentralen Orte des Gipfels. Dieser findet in dem Luxushotel "Capella" auf der zu Singapur gehörenden Freizeitinsel Sentosa statt. Betroffen von dem Verbot ist außerdem das Diplomatenviertel des Stadtstaats.
Die Gegend um das "Capella"-Hotel erklärten die Behörden zur Sicherheitszone. Der Polizei ist die Durchsuchung von allen Menschen erlaubt, die in diesen Tagen in diese Zone hinein wollen. Das Hotelpersonal wies Menschen ab, die in der Gegend keinem Geschäft nachgingen, berichtete ein AFP-Fotograf.
Verschärfte Kontrollen am Flughafen
Die Behörden wollen nicht nur Straßen und Plätze sperren, sondern auch den Luftraum. Trump und Kim sollen ohne Probleme an- und abreisen können. Negative Folgen könnten sich dagegen für Flugreisende ergeben: Ihnen drohen Verspätungen am riesigen Changi-Flughafen.
Überhaupt sind die Nerven beim Sicherheitsapparat derzeit angespannt. Einem Australier, der in der Vergangenheit wegen "Terror" verdächtigt worden war, wurde während dieser Woche nach eigenen Angaben die Einreise nach Singapur verwehrt. Ein Doppelgänger des nordkoreanischen Machthabers wurde nach seiner Einreise am Freitag zwei Stunden lang von der Einwanderungsbehörde verhört. Die Beamten gaben ihm zu verstehen, dass er sich während des Gipfels von dem Tagungsort besser fernhalten solle.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP