Politik

Kritik an Medien und Senator Trump verteidigt sich und teilt aus

Donald Trump twittert mal wieder - und teilt dabei ordentlich aus.

Donald Trump twittert mal wieder - und teilt dabei ordentlich aus.

(Foto: dpa)

US-Präsident Trump steht wegen seiner Äußerungen zu Neonazis und Rassismus in der Kritik. Auf Twitter bläst er nun zur Verteidigung - und geht auf die Medien und einen Senator los. Doch auch die Entfernung historischer Statuen kritisiert er.

Nach scharfer Kritik an seinen Äußerungen zu einer gewalttätigen rechtsextremen Demonstration in Charlottesville hat sich US-Präsident Donald Trump verteidigt. "Sie haben meine Aussage zu Hass, Fanatismus etc. total verdreht", schrieb Trump auf Twitter. "Schande", fügte er hinzu.

Er bezog sich damit auf von ihm als "Fake News" geschmähte Medien. Die Öffentlichkeit würde erfahren, wie unehrlich diese seien, schrieb der Präsident in seinem Tweet. Er reagierte damit auf neuerliche scharfe Kritik an seinem Umgang mit dem Neonazi-Aufmarsch im Bundesstaat Virginia. Mehrmals hatte er dabei Rechtsextremisten und linke Gegendemonstranten auf eine Stufe gestellt.

Kurz zuvor hatte Trump bereits den einflussreichen republikanischen Senator Lindsey Graham auf Twitter scharf kritisiert und ihm eine "ekelhafte Lüge" vorgeworfen. Graham "habe fälschlicherweise unterstellt, dass ich gesagt hätte, es gebe eine moralische Gleichwertigkeit zwischen dem KKK (Ku-Klux-Klan, Anm. d. Redaktion), Neonazis & weißen Suprematisten und Menschen wie Ms. Heyer", schrieb der Präsident. Heather Heyer war am Rande der rechtsextremen Demo ums Leben gekommen, als ein Neonazi mit einem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten gefahren war.

In Baltimore wird eine Statue von Robert E. Lee entfernt.

In Baltimore wird eine Statue von Robert E. Lee entfernt.

(Foto: REUTERS)

Die von Trump kritisierten Äußerungen Grahams beziehen sich auf mehrere Stellungnahmen des Präsidenten. Kurz nach der Demonstration in Charlottesville am vergangenen Wochenende hatte Trump zunächst "vielen Seiten" eine Schuld an der Eskalation der Lage vorgeworfen und eine explizite Verurteilung von Rassismus und Neonazis vermieden. "Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war", hatte Trump gesagt.

Erst nach scharfer Kritik auch von republikanischen Kongress-Abgeordneten und wohl auch auf Druck von engen Beratern hin distanzierte er sich am Montag von Rassisten und dem Ku-Klux-Klan. Am Dienstag kehrte das Staatsoberhaupt allerdings zu seiner ursprünglichen Argumentation zurück und warf "beiden Seiten" Gewalt vor, also sowohl Rechts- als auch Linksextremisten.

Kritik an Entfernung von Statuen

Es gebe Schuld, aber auch "sehr anständige Leute" auf beiden Seiten, hatte Trump in New York gesagt. Dies erregte erneut scharfe Kritik aus beiden politischen Lagern, aber auch aus der Wirtschaft. Selbst das eigentlich neutrale US-Militär distanzierte sich indirekt von den Äußerungen des Präsidenten.

Kritik übte Trump auf Twitter zudem an der Entfernung historischer Denkmäler in mehreren Städten. "Traurig, zu sehen, wie die Geschichte und Kultur unseres großen Landes auseinandergerissen wird durch die Entfernung unserer schönen Statuen und Denkmäler", schrieb Trump. Man könne die Geschichte nicht ändern, aber man könne aus ihr lernen.

"Robert E Lee, Stonewall Jackson (zwei Bürgerkriegs-Generäle, Anm. der Redaktion) - wer kommt als nächstes", fragte Trump und nannte George Washington und Thomas Jefferson, zwei der Gründerväter der USA, die aber als Sklavenhalter umstritten sind. "So dumm", schrieb Trump. Die Schönheit, die aus den Städten und Parks entfernt werde, werde schmerzlich vermisst und könne nie gleichwertig ersetzt werden.

Auch die Demonstration in Charlottesville hatte sich an der geplanten Beseitigung einer Statue des Südstaaten-Generals Robert E. Lee entzündet, der im Amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft hatte. Nach den Ausschreitungen entfernten mehrere Städte ähnliche Denkmäler. Die Südstaaten kämpften im Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 auch um den Erhalt der Sklaverei, die die Nordstaaten abschaffen wollten.

Quelle: ntv.de, mli

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