Nach "N-Wort"-Eklat Tübinger OB Palmer meldet sich krank
02.05.2023, 10:48 Uhr Artikel anhören
Boris Palmer hatte bei einer Migrationskonferenz in Frankfurt mehrfach das "N-Wort" benutzt.
(Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER)
Nach seinem Parteiaustritt und der Ankündigung, eine "Auszeit" nehmen zu wollen, meldet sich Tübingens Oberbürgermeister Palmer nun krank. Er stehe nicht für Anfragen zur Verfügung, heißt es von der Stadtverwaltung.
Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich nach seinem Parteiaustritt und seiner Ankündigung, eine Auszeit zu nehmen, krankgemeldet. "Herr Palmer ist krank und steht heute nicht für Anfragen zur Verfügung", teilte eine Sprecherin der Stadtverwaltung mit. Wie seine angekündigte Auszeit konkret aussehen soll, ist auch der Stadtverwaltung nicht bekannt.
Auf die Frage, was die Auszeit genau bedeute und wie lange Palmer nicht im Dienst sein werde, teilte die Sprecherin lediglich mit: "Dazu können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben." Palmer hatte am Montag seinen Austritt bei den Grünen erklärt und zuvor angekündigt, eine "Auszeit" zu nehmen. Am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main hatte Palmer am Freitag Stellung zu Art und Weise seiner ungekürzten Verwendung des "N-Wortes" genommen.
Als er mit "Nazis raus"-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer zu der Menge: "Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi." Mit dem Begriff "N-Wort" wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Palmer war heftig kritisiert worden. In einer persönlichen Erklärung vom Montag betonte Palmer, er hätte als Oberbürgermeister "niemals so reden dürfen".
Quelle: ntv.de, lar/dpa