Politik

Trump-Hetzer online isoliert Twitter friert Jones' Konten dauerhaft ein

Der US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones ist nun auch seine Accounts bei Twitter los.

Der US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones ist nun auch seine Accounts bei Twitter los.

(Foto: AP)

Mit seinen Verschwörungstheorien erregt Alex Jones regelmäßiges Aufsehen. Nach einem Aufruf zur Gewalt und einem wirren Auftritt im US-Senat sperrt Twitter die Kanäle des Trump-Unterstützers - und folgt dem Schritt anderer Internetriesen.

Twitter hat den persönlichen Account des US-Verschwörungstheoretikers Alex Jones dauerhaft gesperrt. Das teilte der Internetkonzern in einem Tweet mit. Das Gleiche gelte für den Twitter-Auftritt von Jones' umstrittener Website "Infowars". Twitter begründete den Schritt mit wiederholten Verstößen gegen die Unternehmensrichtlinien.

Der 44-jährige Texaner hatte in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School 2012 von Schauspielern inszeniert worden sei, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen. Den Klimawandel bezeichnete er als Mythos. Im Wahlkampf 2016 unterstützte Jones den heutigen US-Präsidenten Donald Trump.

Mitte August hatte Twitter den Account von Jones bereits vorübergehend für eine Woche gesperrt, nachdem der rechtspopulistische Journalist ein Video verlinkt und Unterstützer dazu aufgerufen hatte, ihre "Kampfgewehre" unter anderem gegen Medien bereitzuhalten. Jones hatte etwa 890.000 Follower bei Twitter.

Wutrede gegen Twitter-Chef zum Abschied

Zuletzt hatten alle wichtigen Online-Plattformen Jones' umstrittene Botschaften ganz oder teilweise aus ihrem Angebot genommen. Nachdem Apple und Spotify dessen "Infowars"-Podcasts gelöscht hatten, entfernte auch Facebook vier seiner Seiten. Facebook nannte unter anderem die Verherrlichung von Gewalt als einen Grund. Auch der Alex-Jones-Kanal auf Youtube mit mehr als 2,4 Millionen Abonnenten ist nicht mehr abrufbar. Allein Twitter hatte Jones weiterhin eine Plattform geboten - und war deshalb zunehmend unter Druck geraten.

Jones hatte zuletzt die Anhörung von Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg und Twitter-Chef Jack Dorsey am Mittwoch vor dem Geheimdienstausschuss im US-Senat dazu genutzt, auf seinen Fall in aggressiver Weise aufmerksam zu machen. So beschimpfte er vor laufender Kamera einen "CNN"-Korrespondenten, der in der Vergangenheit auch über Jones berichtet hatte. Seine Schimpfkanonade übertrug Jones dabei live über die App Periscope, die zu Twitter gehört.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP

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