Schimpansen, Leoparden, Giraffen UN-Konferenz verbessert Artenschutz
28.10.2017, 19:54 Uhr
Die Population der Schimpansen geht seit Jahrzehnten zurück, Grund dafür ist der Verlust ihres Lebensraums.
(Foto: dpa)
Eine Welt ohne Giraffen, Löwen und Schimpansen? Kaum vorstellbar. Doch die Populationen dieser Tiere schrumpfen dramatisch. Jetzt will die UN mehr als 30 Arten besser schützen. Einige bedeutende Länder stehlen sich noch aus der Verantwortung.
Eine UN-Konferenz hat verstärkte Schutzmaßnahmen für Tiere beschlossen. Löwen, Schimpansen, Giraffen und Haie gehören zu den 34 Tierarten, die zum Abschluss der Konferenz in Manila neu auf die Liste der Konvention zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten (CMS) genommen wurden.
Bundesumweltministerin und SPD-Politikerin Barbara Hendricks sprach von "bahnbrechenden Erfolgen". Nach den Worten von CMS-Exekutivsekretär Bradnee Chambers ist der Schutz sogenannter wandernder Tierarten besonders schwierig, weil sie in Länder geraten könnten, in denen der Artenschutz weniger beachtet wird.
Eine "große Mehrheit" der Konferenzteilnehmer stimmte für den vermehrten Schutz von Schimpansen, Leoparden, Giraffen und Löwen. Laut den Organisatoren hat etwa die Zahl der Schimpansen wegen des zunehmenden Verlusts ihres Lebensraums in jüngster Zeit stetig abgenommen. Die Zahl dieser Primaten schrumpfte in den letzten Jahrzehnten um dramatische 80 Prozent, die der Giraffen in Afrika um 40.
Einige asiatische Länder beteiligen sich nicht
Für die Aufnahme dreier Hai-Arten auf die Liste - darunter den Walhai, den größten Fisch der Welt - plädierte das Gastgeberland Philippinen, wo die Tiere zur Touristenattraktion geworden sind.
Bundesumweltministerin Hendricks lobte die Beschlüsse der Konferenz: "Es ist gelungen, den Schutzstatus von vielen Arten zu erhöhen," erklärte sie. Damit stärkten die Ergebnisse in Manila "die Zusammenarbeit im weltweiten Artenschutz". Laut ihrem Ministerium beschloss die Konferenz zudem einen Mechanismus, um die Einhaltung der Konvention zu überprüfen. Demnach können neben Staaten und dem CMS-Sekretariat auch Nichtregierungsorganisationen Verstöße überprüfen.
Die CMS hat mehr als 120 Mitgliedsstaaten. Einige asiatische Länder gehören nicht dazu. Nach Angaben von Chambers bemüht sich die CMS derzeit um eine Mitgliedschaft Chinas.
Quelle: ntv.de, sra/AFP