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Schlechtes Wetter naht US-Generalstabschef gibt Ukraine noch 45 Tage Zeit

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Mark Milley sieht stetige Fortschritte der Ukraine.

Mark Milley sieht stetige Fortschritte der Ukraine.

(Foto: picture alliance / AA)

Die ukrainische Armee meldet erneut kleinere Fortschritte an der Südfront. Doch nach Einschätzung von US-Generalstabschef Milley könnten ihr nur noch wenige Wochen für einen entscheidenden Erfolg bleiben. Dann komme die Kälte, es fange an zu regnen und werde sehr schlammig.

Den ukrainischen Streitkräften bleiben nach Einschätzung von US-Generalstabschef Mark Milley wahrscheinlich noch 30 bis 45 Tage Zeit, bevor schlechtes Wetter die Gegenoffensive bremsen könnte. Dies sei "immer noch eine ordentliche Zeitspanne", sagte Milley der britischen BBC in einem TV-Interview. Die Ukrainer hätten stetige Fortschritte erzielt und eine beträchtliche Kampfkraft aufrechterhalten, die Schlacht sei allerdings noch nicht vorbei.

Momentan sei es noch zu früh, um zu sagen, ob die Offensive gescheitert sei oder nicht, sagte Milley. Aber in etwa einem Monat komme die Kälte, es fange an zu regnen und werde sehr schlammig. "Dann wird es sehr schwierig sein, zu manövrieren. Und dann kommt der tiefe Winter."

Im selben Interview stellte der Chef des britischen Verteidigungsstabs, Admiral Tony Radakin, allerdings auch klar, dass die Offensive Schritt für Schritt vorankommt. Die Ukraine habe bereits 50 Prozent des Gebiets, das Russland ursprünglich besetzt hatte, befreit, sagte er in der BBC. "Die Ukraine gewinnt, Russland verliert", stellte Radakin klar. "Auch, weil Russland die Ukraine unterwerfen wollte. Aber das ist nicht passiert und das wird auch nie passieren."

Ukraine meldet Fortschritte

Die Ukraine selbst hatte zuletzt erneut Fortschritte an der Südfront gemeldet. Die ukrainische Armee teilte mit, dass sie weitere 1,5 Quadratkilometer nahe der Ortschaft Robotyne befreit habe. "Die Russen klammern sich an jeden Meter unserer ukrainischen Erde", zitieren ukrainische Medien den für den Frontabschnitt zuständigen Militärsprecher, Olexander Schtupun. "Die Streitkräfte der Ukraine versuchen jedoch, die Versorgung der russischen Armee so schwierig wie möglich zu machen, und in bestimmten Gebieten trägt dies Früchte."

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In der Ostukraine soll die russische Armee derweil ihre Angriffe weiterhin fortsetzen. Bei Marjinka im Gebiet Donezk hätten ukrainischen Soldaten laut Schtupun etwa 15 feindliche Angriffsversuche abgewehrt. Auch in der Region Charkiw unternahmen die Russen nach Angaben der ukrainischen Behörden einen gescheiterten Vorstoß nahe der Ortschaft Berestowe. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs fanden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt mehr als 30 Gefechte statt.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als anderthalb Jahren mit westlicher Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Am 24. August meldeten ukrainische Truppen die Befreiung der Ortschaft Robotyne, die als Teil des von Russland am stärksten befestigten Verteidigungswalls gilt.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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