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Mission: Kim Jong Un abhören US-Marines sollen 2019 nordkoreanische Fischer getötet haben

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Trump und Kim Jong Un bei einem Treffen im Februar 2019 in Hanoi.

Trump und Kim Jong Un bei einem Treffen im Februar 2019 in Hanoi.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

Während Donald Trumps erster Amtszeit sollen US-Marines einem Bericht zufolge zu einer äußerst heiklen Mission aufgebrochen sein, um eine Abhöreinrichtung am nordkoreanischen Ufer anzubringen. Jedoch soll die direkt von Trump genehmigte Mission gewaltig schief gegangen sein.

Spezialkräfte der US-Marine haben einem Medienbericht zufolge bei einem fehlgeschlagenen verdeckten Einsatz in Nordkorea im Jahr 2019 mehrere Zivilisten getötet. Wie die "New York Times" unter Berufung auf nicht näher genannte Insider berichtete, habe der damalige Präsident Donald Trump die Mission genehmigt, bei der während der Verhandlungen Trumps mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un eine Abhöreinrichtung platziert werden sollte, mit der Kommunikation von Kim Jong Un abgefangen werden sollte.

Die Mission sei so riskant gewesen, heißt es in dem Bericht weiter, dass es der direkten Autorisierung durch den Präsidenten bedurft habe. Für geheimdienstliche Vorgänge zuständige wichtige Kongressmitglieder seien weder vor noch nach der Mission eingeweiht worden.

Dem Bericht zufolge trafen die Navy Seals während ihrer nächtlichen Landung überraschend auf ein kleines Fischerboot. Die Zivilisten an Bord seien offenbar auf der Suche nach Muscheln gewesen. Die US-Soldaten hätten das Feuer eröffnet und alle an Bord getötet, berichtete die Zeitung weiter.

Eine geheime Untersuchung des US-Verteidigungsministeriums sei später zu dem Schluss gekommen, dass die Tötungen nach den Einsatzregeln gerechtfertigt gewesen seien. Im Übrigen wurde die Mission, wie es im Medienbericht heißt, abgebrochen und die Abhöreinrichtung, die Trump womöglich Verhandlungsvorteile in Gesprächen mit Kim hätte bringen können, nicht installiert.

Aufklärung durch Kongress gefordert

Das Weiße Haus, das Pentagon und die US-Botschaft in Seoul reagierten bislang nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme zu dem Bericht. Der US-Senator Mark Warner, der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss, sagte, er könne den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Er forderte jedoch eine Aufklärung durch den Kongress. "Wenn es je einen Zeitpunkt gab, an dem der Kongress seiner Aufsichtspflicht nachkommen musste, dann ist es jetzt."

Seit dem letzten Gipfeltreffen Trumps mit Kim 2019 sind die Bemühungen um eine Annäherung gescheitert. Nordkorea hat seitdem sein Atomwaffen- und Raketenprogramm vorangetrieben. Zudem hat es sich an Russland und China angenähert.

Quelle: ntv.de, mpe/rts

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