Politik

Nach Angriff auf NationalgardeUS-Regierung will sämtliche Green Cards aus "problematischen Ländern" prüfen

27.11.2025, 23:21 Uhr
US-President-Donald-Trump-delivers-a-speech-before-pardoning-a-turkey-named-Gobble-during-a-ceremony-in-the-Rose-Garden-at-the-White-House-in-Washington-DC-USA-25-November-2025-The-annual-White-House-tradition-of-pardoning-a-Thanksgiving-turkey-dates-back-to-1989-when-President-George-H-W-Bush-pardoned-a-turkey-in-the-Rose-Garden
Auf Anweisung von Trump werden viele Green-Card-Inhaber noch einmal überprüft. (Foto: picture alliance / Sipa USA)

Der Mann, der auf zwei Nationalgardisten in Washington geschossen haben soll, ist 2021 aus Afghanistan in die USA gekommen. Unmittelbar nach der Tat kündigt US-Präsident Trump ein noch härteres Vorgehen gegen Migranten an. Manche müssen nun um ihre Green Cards bangen.

Nach den Schüssen auf zwei Nationalgardisten in Washington stellen die USA Aufenthaltstitel von Ausländern aus bestimmten Ländern auf den Prüfstand. Auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump habe er eine "gründliche und umfassende Überprüfung aller Green Cards aller Ausländer aus allen problematischen Ländern" angeordnet, schrieb der Leiter der US-Einwanderungsbehörde USCIS, Joseph Edlow, auf X. Eine "Green Card" erlaubt es ausländischen Staatsangehörigen, sich dauerhaft in den USA aufzuhalten und zu arbeiten.

Welche Länder damit gemeint sind, führte Edlow zunächst nicht weiter aus. Auf Nachfrage der US-Fernsehsender CNN und NBC zu den betroffenen Ländern verwies die USCIS auf 19 Staaten, die Trump im Juni in einem Erlass zu Einreisebeschränkungen genannt hatte. Dort sind unter anderem die Herkunftsländer Afghanistan, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Kuba und Venezuela aufgeführt.

Am Vortag hatte die Einwanderungsbehörde bekanntgegeben, die Bearbeitung sämtliche Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger bis auf weiteres auszusetzen. Weil es sich bei dem mutmaßlichen Täter laut Behörden um einen 29 Jahre alten Afghanen handelt, kündigte Trump zudem Überprüfungen aller Menschen aus Afghanistan an, die unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren.

Tatverdächtiger war bei früheren Überprüfungen unauffällig

Der Schütze hatte nahe dem Weißen Haus vor einer U-Bahnhaltestelle das Feuer auf zwei Nationalgardisten eröffnet und sie dabei lebensgefährlich verletzt. Die 20 Jahre alte Frau und der 24-jährige Mann befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Krankenhaus weiter in kritischem Zustand. Trump stufte den Vorfall als "Akt des Terrors" ein.

Medienberichten zufolge ist der Tatverdächtige bei früheren Überprüfungen nicht auffällig in Erscheinung getreten. Weder während der Zusammenarbeit mit dem US-Auslandsgeheimdienst CIA im Jahr 2011 noch bei seiner Einreise in die Vereinigten Staaten zehn Jahre später seien Verbindungen zwischen dem Afghanen und Terrororganisationen festgestellt worden. "Er war bei allen Kontrollen unauffällig", zitierten der Sender CNN und eine Reporterin von Fox News eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Demnach hatte der Mann ungefähr 2011, also noch als Jugendlicher, eine Zusammenarbeit mit dem CIA begonnen. Die Behörde habe dabei eigene Überprüfungen durchgeführt. Die US-Behörde für Terrorbekämpfung NCTC (National Counterterrorism Center) habe den Mann zudem bei seiner Einreise in die USA 2021 unter die Lupe genommen. "Auch damals war er unauffällig und wies keinerlei Verbindungen zu Terrororganisationen auf", hieß es in den Berichten weiter.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

Donald TrumpUSATerroranschlägeMigrationEinwanderungspolitik