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Moskau erhebt Spionagevorwürfe US-Reporter muss länger in russischer U-Haft bleiben

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"Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich steht im Juni 2023 in einem Glaskäfig im Moskauer Stadtgericht.

"Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich steht im Juni 2023 in einem Glaskäfig im Moskauer Stadtgericht.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Seit März sitzt der US-Journalist Evan Gershkovich in Moskau in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt zu haben. Nun wird seine Haftzeit bis Ende November verlängert.

Ein Gericht in Russland hat die Untersuchungshaft des US-Journalisten Evan Gershkovich um drei Monate verlängert. Die Haftzeit werde bis zum 30. November verlängert, teilte ein Gerichtssprecher in Moskau mit. Der Reporter des "Wall Street Journal" war im März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden.

Seit seiner Festnahme befindet sich der Reporter in einem Moskauer Gefängnis. Der russische Geheimdienst FSB wirft ihm unter anderem vor, Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt zu haben. Der Reporter, seine Familie, sein Arbeitgeber und die US-Behörden weisen die Spionage-Anschuldigungen zurück. Der 32-Jährige ist der erste ausländische Journalist, der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Russland wegen Spionageverdachts festgenommen wurde.

Der Fall belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter. Moskau allerdings beharrt auf Gershkovichs Schuld. Er sei beim Spionieren im Auftrag der US-Regierung auf "frischer Tat ertappt" worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das Weiße Haus weist diese durch nichts belegten Vorwürfe zurück.

Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa

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