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"Unser Herz bricht" US-Vizepräsidentin spricht von humanitärer Katastrophe in Gaza

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(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Bisher ist eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israel nicht in Sicht. Viele Zivilisten im Gazastreifen kämpfen derweil mit einer mangelhaften medizinischen Versorgung und auch Nahrungsknappheit. US-Vizepräsidentin Harris fordert entsprechend mehr Unterstützung seitens der israelischen Regierung.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat die Bedingungen für die Menschen im umkämpften und abgeriegelten Gazastreifen als unmenschlich bezeichnet und von einer humanitären Katastrophe gesprochen. "Unser Herz bricht (...) für all die unschuldigen Menschen in Gaza, die unter dem leiden, was eindeutig eine humanitäre Katastrophe ist", sagte Harris in Selma im US-Bundesstaat Alabama, wo sie anlässlich des Jahrestags der blutigen, rassistisch motivierten Niederschlagung einer Bürgerrechtsdemonstration durch die Polizei im Jahr 1965 sprach. "Die Menschen in Gaza hungern, die Bedingungen sind unmenschlich."

Harris forderte die israelische Regierung auf, deutlich mehr Hilfe in das Küstengebiet zu lassen und neue Grenzübergänge zu öffnen. "Die israelische Regierung muss mehr tun, um den Hilfsfluss deutlich zu erhöhen, es gibt keine Ausreden", sagte sie und zeigte sich bestürzt über die Katastrophe rund um einen Hilfskonvoi vor wenigen Tagen. Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde waren am Donnerstag mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt worden, als sie versuchten, an Hilfsgüter zu gelangen.

Verweis auf Bedrohung durch die Hamas

Zu viele unschuldige Palästinenser seien bereits getötet worden, sagte Harris. Sie betonte zugleich, dass Israel aus Sicht der US-Regierung das Recht habe, sich gegen die Bedrohung durch die Hamas zu verteidigen. Terroristen der Palästinenserorganisation und anderer extremistischer Gruppen hatten Anfang Oktober das verheerendste Massaker in der Geschichte Israels verübt. Es war der Auslöser für den seit rund fünf Monaten dauernden Gaza-Krieg.

Wegen der hohen palästinensischen Opferzahlen im Gazastreifen und der katastrophalen humanitären Lage im Kriegsgebiet wächst der Druck, eine Waffenruhe zu beschließen. Auch die USA drängen auf eine Einigung. "Die Bedrohung, die die Hamas für das israelische Volk darstellt, muss beseitigt werden", sagte Harris und fügte mit Blick auf die laufenden Verhandlungen hinzu: "Und angesichts des unermesslichen Ausmaßes des Leids in Gaza muss es eine sofortige Feuerpause mindestens für die nächsten sechs Wochen geben, was derzeit auf dem Tisch liegt."

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

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