US-Wahl 2024

"Wäre er früher ausgestiegen" Pelosi gibt Biden Mitschuld an Wahldebakel

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Mit seiner Vorgehensweise habe der Präsident seiner Stellvertreterin auch eine mögliche Bühne genommen, kritisiert Nancy Pelosi.

Mit seiner Vorgehensweise habe der Präsident seiner Stellvertreterin auch eine mögliche Bühne genommen, kritisiert Nancy Pelosi.

(Foto: AP)

"Wir müssen mit dem leben, was geschehen ist", so die bittere Bilanz der mächtigen demokratischen Strippenzieherin Nancy Pelosi nach Donald Trumps deutlichem Sieg bei der US-Wahl. Hätte Amtsinhaber Joe Biden früher den Weg frei gemacht, hätten die Demokraten möglicherweise besser abgeschnitten.

Aus Sicht der einflussreichen Demokratin Nancy Pelosi wäre die Niederlage ihrer Partei bei der US-Präsidentenwahl mit einem früheren Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden womöglich zu verhindern gewesen. "Wäre der Präsident früher ausgestiegen, wären vielleicht andere Kandidaten ins Rennen eingestiegen", sagte die ehemalige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses in einem Podcast der "New York Times", der im Lauf des Tages ausgestrahlt werden soll.

Die allgemeine Erwartung sei gewesen, dass es bei einem Rückzug Bidens ein offenes Auswahlverfahren für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten geben würde, sagte Pelosi. Stattdessen habe sich Biden unmittelbar nach der Verzichtserklärung im Juli für Kamala Harris als Gegenkandidatin zum Republikaner Donald Trump ausgesprochen - und damit eine klassische Vorwahl "fast unmöglich gemacht". Bei einem deutlich früheren Rückzug Bidens "wäre das anders gewesen", so die 84-Jährige, die lange als eine der mächtigsten Strippenzieherinnen in der Hauptstadt Washington galt.

Trump kann voraussichtlich durchregieren

Mit seiner Vorgehensweise habe der Präsident seiner Stellvertreterin auch eine mögliche Bühne genommen, auf der sie hätte punkten können. Aus einem parteiinternen Auswahlverfahren hätte Harris "stärker hervorgehen können", sagte Pelosi. "Aber wir wissen es nicht. Dazu ist es nicht gekommen. Wir müssen mit dem leben, was geschehen ist."

Donald Trump hatte die Präsidentschaftswahl am Dienstag überraschend schnell und überraschend klar gewonnen und Harris eine verheerende Niederlage beschert. Der 78-Jährige siegte in bislang allen ausgezählten Swing States, also den besonders umkämpften Bundesstaaten, und erreichte deutlich früher als erwartet die nötige Mehrheit von mehr als 270 Wahlleuten, um sich das Präsidentenamt erneut zu sichern. Zudem gelang es Trump erstmals, eine deutliche Mehrheit der landesweit abgegebenen Stimmen zu holen.

Die Republikaner konnten den Demokraten bei der Abstimmung auch die Mehrheit im US-Senat abnehmen. Für die andere Parlamentskammer, das Repräsentantenhaus, läuft die Auszählung noch. Nach aktuellem Stand dürften die Republikaner ihre Mehrheit dort verteidigen können. Falls ihnen dies gelingen sollte, wäre Trump in einer noch machtvolleren Position, weil er dann quasi ungehindert durchregieren könnte - ohne Gegengewicht der Demokraten im Repräsentantenhaus.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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