US-Wahl 2024

"Hart. Furchtlos. Hartnäckig." Harris' größte Konkurrenten räumen das Feld

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Newsom und Harris kennen sich aus gemeinsamer Zeit in Kalifornien.

Newsom und Harris kennen sich aus gemeinsamer Zeit in Kalifornien.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Es sieht so aus, als würde niemand bei den Demokraten mit Kamala Harris um die Position des Präsidentschaftskandidaten buhlen wollen. Mehrere der aussichtsreichen Biden-Erben lassen der Vize-Präsidentin den Vortritt, die auch die Unterstützung der Parteivorsitzenden in den Bundesstaaten erhält.

Der als möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei gehandelte Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom, hat sich nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden von der Kandidatur für dessen Stellvertreterin Kamala Harris ausgesprochen. "Hart. Furchtlos. Hartnäckig", schrieb er auf X. Niemand sei besser geeignet, gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump anzutreten als Harris.

Die Demokratie und die Zukunft der USA stünden auf dem Spiel, mahnte Newsom. Harris könne im Gegensatz zu Trumps "dunkler Vision" das Land in eine "gesündere Richtung" leiten.

Biden hatte am Sonntag angesichts der massiven Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness erklärt, nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Er schlug seine Vizepräsidentin Harris als Kandidatin der Demokratischen Partei für die Wahl im November vor. Harris kündigte an, die Nominierung als demokratische Präsidentschaftskandidatin gewinnen und Trump schlagen zu wollen. "Es ist mir eine Ehre, dass der Präsident mich empfohlen hat. Es ist meine Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", so Harris.

Prominente US-Gouverneure stellen sich hinter Harris

Harris' Kandidatur ist jedoch keineswegs sicher. Die Delegierten werden beim Parteitag im August in Chicago offiziell eine Kandidatin oder einen Kandidaten küren. Mit Newsom hat sich nun allerdings einer ihrer aussichtsreichsten Rivalen aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur verabschiedet.

Auch der Gouverneur des für die Wahl immens wichtigen und umkämpften Bundesstaates Pennsylvania, Josh Shapiro, teilte mit, er werde alles tun, um Harris zu unterstützen. Ähnlich äußerte sich auch North Carolinas Gouverneur Roy Cooper. Die Gouverneurin des Swing States Michigan, Gretchen Whitmer, hatte ihre Kandidatur bereits ausgeschlossen. Sie hielt sich aber mit einer direkten Unterstützung für Harris noch zurück. "Meine Aufgabe bei dieser Wahl wird dieselbe bleiben: alles zu tun, was ich kann, um die Demokraten zu wählen und Donald Trump zu stoppen", schrieb Whitmer auf X.

Als realistische Option bliebe damit noch der Gouverneur von Illinois, J.B. Pritzker. Der Erbe der Hyatt Hotelkette ist eine Art Trump der Demokraten und auch nicht minder vorlaut. Er hat sich bislang nicht zum Biden-Aus geäußert.

Bundesstaaten unterstützen Harris

Insidern zufolge startete Vizepräsidentin Kamala Harris umgehend ihre Kampagne für die demokratische Nominierung. Harris' Wahlkampfteam und Verbündete hätten am Sonntag Hunderte von Telefonaten geführt, um die Unterstützung der Delegierten für ihre Präsidentschaftskandidatur vor dem Parteitag der Demokraten im August zu sichern, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. "Viele Leute arbeiten daran", sagte einer der Insider. Gleichzeitig hätten sich die 50 Parteichefs der US-Bundesstaaten in einer Telefonkonferenz einstimmig für Harris als neue Spitzenkandidatin ausgesprochen, hieß es in Parteikreisen. Mehrere Teilnehmer berichteten, Harris genieße die volle Unterstützung der Vorsitzenden. Das Büro der Vizepräsidentin und die Wiederwahlkampagne von Harris lehnten eine Stellungnahme zunächst ab.

Wen Harris als Vizepräsidenten wählen könnte, ist noch unklar. Trotz der breiten Unterstützung innerhalb der Partei haben sich einige führende Demokraten, darunter die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der ehemalige Präsident Barack Obama, bislang nicht zu Harris' Kandidatur geäußert.

Harris braucht die Unterstützung von 1969 der 3936 demokratischen Delegierten, um auf dem Parteitag vom 19. bis 22. August in Chicago für die Präsidentschaftswahl am 5. November nominiert zu werden. Der US-Bundesstaat Tennessee habe Harris als erster seine 70 Delegierten zugesagt, hieß es weiter. Die meisten Delegierten hatten sich nach den diesjährigen Vorwahlen für Biden mit Harris als Vizepräsidentin ausgesprochen. Nach Bidens Rückzug sind sie nicht mehr daran gebunden. Biden war zwar der designierte Kandidat der Partei, hat aber nicht die Befugnis, den offiziellen Kandidaten der Demokraten zu bestimmen.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen