US-Wahl 2024

"Unverschämte Habgier" Trump will Harris Zugriff auf Bidens Wahlkampfkasse verbieten

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Das Wahlkampfteam von Kamala Harris gibt an, dass sie den Kontostand von Joe Biden bereits übertroffen hat.

Das Wahlkampfteam von Kamala Harris gibt an, dass sie den Kontostand von Joe Biden bereits übertroffen hat.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Joe Biden kandidiert nicht länger für das Amt des US-Präsidenten. In seiner Wahlkampfkasse liegen allerdings noch rund 95 Millionen US-Dollar. Das Geld möchte er Vizepräsidentin Harris als neuer Präsidentschaftskandidatin zur Verfügung stellen. Das bringt Donald Trump auf die Palme.

Donald Trump geht gegen die Nutzung der Wahlkampfkasse von Präsident Joe Biden durch Vizepräsidentin Kamala Harris vor. Harris könne nicht rechtmäßig Gelder übernehmen, die von Bidens Wahlkampfteam eingesammelt wurden, heißt es in einer Beschwerde, die das Team des republikanischen Präsidentschaftskandidaten am Dienstag bei der Wahlkommission FEC eingereicht hat. Harris legt demnach eine "unverschämte Habgier" an den Tag. Ihr Vorgehen ist angeblich der "größte Verstoß gegen die Wahlkampffinanzierung in der amerikanischen Geschichte".

In der Wahlkampfkasse von Biden lagen Ende Juni rund 95 Millionen US-Dollar. Das Wahlkampfteam von Kamala Harris weist die Vorwürfe zurück. Die Wahlkommission FEC möchte sich nicht zu dem schwebenden Verfahren äußern.

Ein Anwalt des Campaign Legal Center, einer überparteilichen Beobachtungsgruppe für Wahlkämpfe, räumt der Beschwerde nur geringe Chancen ein. Harris sei als Vizepräsidentschaftskandidatin bereits ein Teil der Wiederwahlkampagne "Biden for President" von Joe Biden gewesen und sollte Anspruch auf das Geld haben, heißt es.

"Lenkt euch gerne ab"

Der Sprecher von Harris' Wahlkampfteam, Charles Kretchmer Lutvak, sieht in der Klage des Trump-Lagers daher einen Ablenkungsversuch der Republikaner. "Die MAGA-Anhänger sind neidisch, dass die Demokraten so viel Begeisterung auslösen", schreibt er auf der Plattform X. "Wir mobilisieren Zehntausende Freiwillige, sprechen mit Millionen von Wählern und werden diese Wahl gewinnen. Lenkt euch gerne mit unbegründeten Klagen ab."

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Ob Harris das Geld von Biden überhaupt benötigen würde, ist ebenfalls unklar. Das Wahlkampfteam der Vizepräsidentin gibt an, dass sie seit Sonntag selbst bereits 100 Millionen US-Dollar eingesammelt und den Kontostand der Biden-Kampagne damit in nur wenigen Tagen übertroffen habe.

Der bisherige Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Amtsinhaber Joe Biden, hatte am Sonntag Forderungen aus der eigenen Partei nachgegeben, seinen Rückzug als Kandidat erklärt und sich für Harris als seine Nachfolgerin im Weißen Haus ausgesprochen. Eine Lösung des Konflikts durch die Wahlbehörden vor der Präsidentschaftswahl am 5. November gilt als unwahrscheinlich.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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