Politik

"Kein Geld und keine Zeit mehr" USA: Ukraine-Hilfe reicht nur bis Jahreswechsel

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Seit letztem Jahr eine der wichtigsten Unterstützungsleistungen der Vereinigten Staaten an die Ukraine: HIMARS-Mehrfachraketenwerfer.

Seit letztem Jahr eine der wichtigsten Unterstützungsleistungen der Vereinigten Staaten an die Ukraine: HIMARS-Mehrfachraketenwerfer.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Das Überleben der Ukraine hängt maßgeblich von den USA und deren Unterstützung ab. Nun warnt ein Brief aus dem Weißen Haus eindringlich vor einem Kollaps der Hilfen an Kiew. Die genehmigten Mittel seien bald aufgebraucht - und die Unterstützung anderer Partner reiche nicht als Ausgleich.

Die vom US-Kongress bewilligten Mittel für die Ukraine werden nach Angaben der Regierung in Washington zum Jahresende komplett aufgebraucht sein. Wenn das US-Parlament nicht handele, werde die Regierung ab Neujahr keinerlei Mittel mehr haben, um weitere Waffen und Ausrüstung für die Ukraine zu beschaffen oder Ausrüstung aus eigenen Militärbeständen an Kiew zu liefern. Das schrieb die Direktorin des nationalen Haushaltsamtes in den USA, Shalanda Young, in einem Brief an die Führung in beiden Kongresskammern. Das Weiße Haus veröffentlichte das Schreiben.

Young rief den Kongress in dem Brief eindringlich zum Handeln auf: "Wir haben kein Geld mehr - und fast keine Zeit mehr." Es gebe "keinen magischen Topf", aus dem Mittel abgezapft werden können, warnte Young. Sollte der Fluss an Waffen und Ausrüstung aus den USA unterbrochen werden, dann werde das die Ukraine "auf dem Schlachtfeld in die Knie zwingen".

Dies gefährde nicht nur die Erfolge Kiews, sondern steigere auch die Wahrscheinlichkeit russischer Siege. "Wenn unsere Hilfe eingestellt wird, wird das für die Ukraine erhebliche Probleme verursachen." Auch wenn die internationalen Partner ihre Unterstützung aufgestockt hätten, könnten sie die Hilfen der USA nicht ausgleichen.

97 Prozent der Mittel aufgebraucht

Young listete auf, was von den bislang bewilligten Mitteln bereits abgerufen sei. So habe das Pentagon bereits 97 Prozent seiner für die Ukraine genehmigten Mittel aufgebraucht. Das für die wirtschaftliche Hilfe des Landes vorgesehene Geld sei bereits vollständig abgerufen. "Wenn die Wirtschaft der Ukraine zusammenbricht, werden sie nicht mehr in der Lage sein, weiterzukämpfen", warnte sie.

Die USA sind der wichtigste militärische Unterstützer der Ukraine und haben bereits Milliardensummen bereitgestellt. Der Wegfall dieser Hilfe wäre fatal, zumal auch Europa seinen selbst auferlegten Lieferverpflichtungen für Munition an die Ukraine nicht nachkommt, wie unlängst Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius einräumen musste.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen