Politik

Gegen Bedrohung durch Nordkorea USA halten Luftwaffenmanöver mit Südkorea und Japan ab

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US-Bomber und südkoreanische Jets bei einer Militärübung im vergangene Jahr.

US-Bomber und südkoreanische Jets bei einer Militärübung im vergangene Jahr.

(Foto: REUTERS)

Seit Jahren veranstalten die USA zusammen mit Südkorea Manöver, die das Regime in Nordkorea regelmäßig zur Weißglut treiben. Nun nimmt erstmals Japan an einer Luftwaffenübung beider Staaten teil. Dabei ist auch ein B-52H-Bomber.

Die USA, Südkorea und Japan haben südlich der koreanischen Halbinsel erstmals eine gemeinsame Luftwaffenübung abgehalten. Ziel des Manövers sei die Erweiterung der "Reaktionsfähigkeiten der drei Länder gegen Nordkoreas wachsende Bedrohung durch Raketen und Atomwaffen", erklärte die südkoreanische Luftwaffe. Zum Einsatz kam demnach neben Kampfjets auch ein US-Kampfbomber vom Typ B-52H.

Die trilaterale Übung habe in einem Gebiet stattgefunden, wo sich die Luftraumüberwachungszonen Südkoreas und Japans überschneiden, hieß es. Solch eine Zone ist eine Art militärische Pufferzone. Sie ist nicht Teil des Hoheitsgebiets eines Landes, doch sollen sich durchquerende Flugzeuge identifizieren.

Angaben des südkoreanischen Militärs zufolge war der US-Bomber, der auch mit Atombomben bestückt werden kann, am vergangenen Dienstag auf einem südkoreanischen Luftwaffenstützpunkt gelandet. Das Langstreckenflugzeug ist in der Lage, 8800 Meilen (umgerechnet 14.000 Kilometer) zurückzulegen, ohne neu aufgetankt werden zu müssen. Das entspricht der doppelten Entfernung von Berlin nach New York. Südkorea steht wie sein Nachbarland Japan unter dem nuklearen Schutzschirm der USA.

Nordkorea droht mit Abschuss von Bombern

Nordkorea erachtet alle derartigen Militärmanöver als Vorbereitungen für eine mögliche Invasion und drohte wiederholt mit einer entschlossenen Reaktion. Pjöngjang wehrt sich vehement gegen die Stationierung von Langstreckenwaffen durch Washington und drohte bereits 2017 mit dem "Abschuss" strategischer US-Bomber auch außerhalb des nordkoreanischen Luftraums.

Angesichts zahlreicher nordkoreanischer Raketentests in diesem Jahr hat Südkorea seine militärischen Beziehungen mit den USA verstärkt und will dabei auch Japan mit ins Boot holen. Das Verhältnis zwischen Südkorea und Japan wird bis heute durch die japanische Besatzung der Halbinsel bis 1945 und dabei begangene Kriegsverbrechen belastet.

Im August trafen sich die Staats- und Regierungschefs der drei Länder zu einem Gipfel auf dem Landsitz des US-Präsidenten in Camp David, wo sie unter anderem den Austausch von Echtzeitdaten zu Nordkorea, eine Zusammenarbeit bei der Abwehr ballistischer Raketen und regelmäßige gemeinsame Militärübungen vereinbarten. Anfang dieses Monats hielten die drei Länder zum ersten Mal seit sieben Jahren eine gemeinsame Seeübung vor der koreanischen Halbinsel ab.

Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa

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