Angedrohte Vergeltungsmaßnahme USA melden erneute Huthi-Angriffe im Roten Meer
13.01.2024, 00:03 Uhr Artikel anhören
Seit Wochen greift die Huthi-Miliz Handelsschiffe im Roten Meer an.
(Foto: picture alliance/dpa/UK Ministry of Defence/AP)
Als Reaktion auf die Angriffe der USA und Großbritanniens auf ihre Stellungen, droht die Huthi-Miliz Vergeltung an - und macht offenbar ernst. Nach US-Angaben feuern die Kämpfer erneut Raketen auf Schiffe im Roten Meer ab. Laut US-Präsident Biden werde man "entsprechend reagieren".
Nach den Angriffen der USA und Großbritanniens auf Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen haben die Huthi-Kämpfer nach Angaben Washingtons eine Antischiffsrakete abgefeuert. "Wir wissen, dass sie mindestens eine Rakete als Vergeltungsmaßnahme abgefeuert haben", sagte der US-Generalleutnant Douglas Sims in Washington. Die Rakete habe kein Schiff getroffen.
US-Präsident Joe Biden hatte zuvor weitere Angriffe gegen die Huthi im Jemen angekündigt, falls diese ihre Attacken auf Schiffe im Roten Meer nicht einstellten. "Wir werden sicherstellen, dass wir auf die Huthi entsprechend reagieren, wenn sie dieses ungeheuerliche Verhalten fortsetzen", sagte Biden bei einem Besuch im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Die USA und Großbritannien hatten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf die wochenlangen Attacken der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. Biden sagte, es habe dabei offenbar keine zivilen Opfer gegeben. Insgesamt hätten die Verbündeten knapp 30 militärische Standorte der Huthi angegriffen, sagte Sims. Zuerst hätten die Verbündeten 16 Stellungen der Huthi angegriffen. Kurz darauf seien 12 weitere Standorte identifiziert und angegriffen worden, sagte er. Laut Sims ist die Auswertung des Militärschlags noch nicht abgeschlossen. Er wisse aber, dass die Fähigkeiten der Kämpfer geschwächt worden seien. Man habe mehr als 150 Arten von Munition eingesetzt. Die Huthi-Miliz drohte im Anschluss an die Angriffe mit Vergeltung.
Die Huthis hatten die Raketen- und Drohnenangriffe im Roten Meer nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 gestartet. Die schiitischen Rebellen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten "Achse des Widerstands", zu der auch die Hamas gehört.
Das Rote Meer ist eine wichtige internationale Handelsroute. Über den Suezkanal verbindet es den Indischen Ozean mit dem Mittelmeer und bildet so eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Viele Reedereien haben wegen der Huthi-Angriffe den Verkehr durch das Rote Meer eingestellt oder eingeschränkt und leiten Schiffe um.
Quelle: ntv.de, lno/AFP/dpa