Militärische Eskalation USA sehen sich in Iran-Politik bestätigt
10.05.2018, 10:30 Uhr
In Teheran wurden Trump-Bilder verbrannt.
(Foto: imago/UPI Photo)
Mit seiner Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran zieht US-Präsident Trump internationale Kritik auf sich. Nach dem nächtlichen Beschuss der Golanhöhen sieht er sich mehr denn je im Recht.
Nach dem Raketenangriff auf israelische Armeeposten auf den Golan-Höhen sehen sich die USA in ihrem Vorgehen gegenüber dem Iran bestätigt. Präsidialamtssprecherin Sarah Sanders wertete den Beschuss als "zusätzlichen Beweis, dass dem iranischen Regime nicht zu trauen ist". Dies zeige, dass Präsident Donald Trump mit seinem Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen die richtige Entscheidung getroffen habe.
Nach israelischen Angaben griffen in der Nacht erstmals seit Beginn des Krieges in Syrien iranische Revolutionsgarden mit Raketen Armeeposten auf den Golanhöhen an. Die israelische Luftwaffe reagierte mit massiven Vergeltungsangriffen auf syrische Militäreinrichtungen und iranische Stellungen in Syrien.
US-Regierungskreisen zufolge suchen die USA für ihre neue Iran-Politik inzwischen das Gespräch mit ihren Verbündeten. Diese sollen von Außenminister Mike Pompeo davon überzeugt werden, ebenfalls Druck auf den Iran auszuüben. Dabei geht es darum, dass das Land nicht nur sein Atomprogramm beendet, sondern auch sein Raketenprogramm sowie seine Unterstützung für Gruppierungen in Syrien, Libanon, Jemen und im Irak einschränkt. "Es wird Bestrebungen geben, international den Kontakt zu suchen und mit unseren Partnern in der Welt zu sprechen, die unsere Interessen teilen. Das ist der erste Schritt", sagte ein hochrangiger Vertreter des Außenministeriums in Washington.
Ziel ist neues Abkommen
Ziel sei es, die Grundlagen zu legen, um mit dem Iran ein neues Abkommen zu vereinbaren. "Aber ich glaube nicht, dass wir heute an diesem Punkt sind oder es morgen sein werden", ergänzte der Ministeriumsvertreter. Es gehe darum, die Führung in Teheran konstruktiv dazu zu bewegen, sich wieder an den Verhandlungstisch zu setzen. Dazu habe es bereits erste Unterredungen mit Großbritannien, Frankreich und Deutschland gegeben, sowie mit Japan, dem Irak und Israel.
Trump hatte das internationale Atomabkommen mit dem Iran am Dienstagabend aufgekündigt. Daraufhin versicherten neben Deutschland, Frankreich und Großbritannien auch China und Russland, an dem Vertrag festzuhalten. Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte eine erweiterte Vereinbarung mit dem Iran, die auch dessen Raketenprogramm umfasst.
Quelle: ntv.de, sba/dpa