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"Selbstverteidigungs-Angriff" USA töten fünf pro-iranische Kämpfer im Irak

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Antiamerikanische Demonstration in Bagdad.

Antiamerikanische Demonstration in Bagdad.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nahe der Kurdenregion im Irak greift das US-Militär pro-iranische Milizen mit einer Drohne an und tötet offenbar fünf Kämpfer. Zuvor hat die Regierung in Bagdad gegen derartige Aktionen protestiert.

Bei einem Luftangriff im Norden des Iraks sind mindestens fünf pro-iranische Kämpfer getötet worden. Eine Drohne habe eine Stellung der Gruppe al-Nudschaba in der Gegend Dibis nahe der Grenze zur autonomen Kurdenregion im Irak angegriffen, hieß es aus Sicherheits- und Verteidigungskreisen in Bagdad. Aus US-Militärkreisen verlautete, ein "Selbstverteidigungs-Angriff" auf einen Drohnen-Startplatz sei nahe der Stadt Kirkuk gegen "eine unmittelbare Bedrohung" erfolgt.

Die Gruppe al-Nudschaba steht in Verbindung mit dem pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Netzwerk, eine Koalition ehemaliger Paramilitärs, die in Iraks reguläre Armee eingegliedert wurde.

Der Islamische Widerstand im Irak, ein loser Zusammenschluss bewaffneter Gruppen in Verbindung mit Hasched al-Schaabi, erklärte, "fünf Märtyrer" seien in Kämpfen mit "amerikanischen Besatzungstruppen im Irak" getötet worden. Die irakische Polizei berichtete von "Trümmern, offenbar von einer Drohne".

Iraks Regierungschef verbittet sich US-Militäraktionen

Wie das Büro von Iraks Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani mitteilte, habe der Regierungschef am Vortag bei einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken darauf hingewiesen, dass Bagdad "jegliche Angriffe auf irakischem Staatsgebiet" ablehne.

Seit dem brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel waren bei einer Serie von Angriffen auf Stützpunkte der US-Streitkräfte in Syrien und im Irak Dutzende US-Soldaten verletzt worden. Washington macht für die Angriffe vom Iran unterstützte Kräfte verantwortlich. Als Reaktion griffen die USA bereits mehrfach Stellungen pro-iranischer Gruppen in Syrien an.

In Syrien sind rund 900 US-Soldaten stationiert, im Irak 2500. Die von den USA angeführte Militärkoalition in diesen Ländern soll dabei helfen, ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu verhindern.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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