Politik

Nach Attacken aus China USA wollen von Spionage-Vorwürfen nichts wissen

Die Stimmung zwischen den beiden Großmächten ist derzeit denkbar schlecht.

Die Stimmung zwischen den beiden Großmächten ist derzeit denkbar schlecht.

(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)

Dass auch die Amerikaner kreativ sind, wenn es um Überwachung geht, ist spätestens seit den Enthüllungen um die NSA vielen bekannt. Mit Spionageballons über China wollen die USA aber nichts zu tun haben - und sind empört, dass ausgerechnet jetzt von dort solche Vorwürfe kommen.

Die USA weisen Vorwürfe Chinas als zurück, amerikanische Höhenballons hätten die Volksrepublik ohne Erlaubnis überflogen. "Jede Behauptung, dass die US-Regierung Überwachungsballons die Volksrepublik China überqueren lässt, ist falsch", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson. China betreibe vielmehr Spionage mit Höhenballons, mit denen die Souveränität der Vereinigten Staaten und von über 40 Ländern auf fünf Kontinenten verletzt worden sei.

"China hat wiederholt und fälschlicherweise behauptet, dass es sich bei dem Überwachungsballon, den es über die USA geschickt hat, um einen Wetterballon handelte, und hat keine glaubwürdigen Erklärungen für sein Eindringen in unseren Luftraum und den Luftraum anderer Länder geliefert", schrieb die Sprecherin zudem auf Twitter.

Watson reagierte damit auf Angaben des chinesischen Außenministeriums, nach denen im vergangenen Jahr mehr als zehn Mal US-Ballons in großer Höhe über chinesischem Territorium geflogen seien. Auf die Frage, wie China auf die Flüge reagieren werde, sagte der Ministeriumssprecher lediglich, die Reaktionen der Volksrepublik auf solche Vorfälle seien verantwortungsvoll und professionell. Er verwies zudem auch auf Abhöraktivitäten und das große Netz von Agenten der USA.

USA schießen reihenweise Höhenballons ab

Der Streit über Höhenballons hat die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Großmächten weiter eingetrübt. Anfang des Monats gab die US-Regierung bekannt, ein Überwachungsballon sei entdeckt worden und ließ ihn am 4. Februar vor der Küste von South Carolina abschießen. Am Freitag wurde ein zweites Objekt in der Nähe von Deadhorse, Alaska, abgeschossen. Ein drittes Objekt wurde am Samstag über dem kanadischen Yukon zerstört. Am Sonntag schoss ein US-Jet das bislang vierte Flugobjekt über der Grenze zwischen den USA und Kanada über dem Huron-See ab.

Nach chinesischen Angaben handelt es sich bei dem am 4. Februar abgeschossenen Ballon um zivile Forschungsgeräte aus China. Die Volksrepublik warf den USA vor, in diesem Fall überreagiert zu haben. Zu den jüngsten Abschüssen erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Peking dagegen, über Flugobjekte, die das US-Militär abgeschossen hat, habe man keine Erkenntnisse. Die USA werfen China vor, die Ballons zu Spionagezwecken gestartet haben.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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